“Everyone is pretty and fun, everyone is lovely and young” – so banal ist das Leben der Pains of Being Pure at Heart hoffentlich nicht, dennoch fasst die Zeile gut zusammen, worum es auf dem neuen Album der New Yorker geht und welche Sorgen sie haben: nämlich fast keine. Außer solche, die mit dem Erwachsenwerden und der Liebe zu tun haben. Dabei singen sich die Pains wie 16-Jährige durch die verschiedenen Stadien einer Beziehung: vom Finden der Einzigen, der Seelenverwandtschaft, über das Verbringen langer, dreckiger Nächte bis zur schmerzhaften Trennung und der Feststellung, dass es meistens ohne den Anderen nicht geht.
Dass die Jungs und Mädchen von The Pains of Being Pure at Heart nicht mehr 16 sind, merkt man dann allerdings sehr schnell am Songwriting. Inhaltlich mögen die Texte beim ersten Hören banal scheinen, doch an Zeilen wie „Tell me again what the body’s for, cuz I can’t feel it anymore“ zeigt sich die emotionale Reife der Band.
Auch die Lieder brauchen ein paar Höranläufe um ihre Stärken zu offenbaren. Musikalisch könnte Belong der Soundtrack für den 80er Jahre Teenager-Kult-Film The Breakfast Club, überhaupt für den einen unvergessenen Sommer sein: Die Band fühlt sich in zuckerwattigem Noise Pop zwischen hellen, fröhlichen Synthesizer-Melodien, treibendem Schlagzeug und schrammeligen Gitarren wohl.
Da sie ihre Lieder aber durchgehend nach dem alten Strophe-Refain-Schema aufbaut, wirkt das Album gleichförmig und banal. Aufmerksamen Hörern werden aber spätestens im letzten Drittel eines Liedes Melodien geschenkt, für die man die Band schon auf dem ersten Album glücklich umarmen wollte. Das Album ist eben nicht der immer selbe Happy-Go-Lucky-Pop, wie man oberflächlich urteilen könnte.
Mit dem Lied Girl of 1,000 Dreams beweist die Band dann noch, dass sie nicht nur klebrig-süß, sondern auch ein bisschen nach Dreck im Mund klingen kann. Das The Jesus and Mary Chain inspirierte Stück klingt nicht nur wegen des Gesangs und der härteren Gitarren nach den schottischen Alternative-Rockern, auch inhaltlich darf es ein bisschen wüster zugehen.
Leider gelingt The Pains of Being Pure at Heart auf Belong nur selten so ein Überraschungsmoment. Sie klingen im Gegensatz zu ihrem ersten, selbstbetitelten Album wesentlich durchdachter und damit unspontaner, wenig experimentell; im Gegensatz zu der ungeschliffenen und unerwarteten Spontanität des ersten Albums.
Es ist letztendlich so, wie Sänger Kip Berman das Album mit dem Opener Belong eröffnet: „What to do, nothing new, we tried each other, let’s trie another“.