Gurr – das sind Andreya Casablanca und Laura Lee. 2012 lernen sie sich beim Amerikanistik-Seminar an der Uni kennen. Vom Auslandssemester in den USA bringen sie die Einfach-selber-machen-Mentalität der amerikanischen Band-Szene mit zurück nach Berlin.
Studioaufnahmen mit Seele
2016 erscheint dann das erste Album raus: „In My Head“. Darauf klingen Gurr nach Kalifornien, nach Garage, Rock’n’Roll und Indiepop. Die Vorliebe fürs Unperfekte schwingt immer ein bisschen mit, genau wie das Händchen für Melodien, die so schnell nicht mehr aus dem Kopf raus wollen.
Beim Aufnehmen passieren Fehler. Manchmal landen sogar Lacher oder Schreie in der Aufnahme, zum Beispiel wenn wir uns verspielen. Wir denken dann: „Geil, lass uns das behalten“. Das kommt dann auf eine Spur, die „Weird“ heißt. Ich finde, so was macht es immer voll besonders. Man kann nicht immer alles perfekt und mit Autotune machen. Das nimmt die Seele aus einer Aufnahme raus. – Laura Lee von Gurr
Die eigene Sound-Vision
Dieses Jahr im April folgt die neue EP „She Says“. Der Song „Zu spät“ sticht als einziger deutschsprachige Song hervor und ist für Gurr vor allem eine Bestätigung, dass man sich im Studio auch ohne Expertenhilfe selbst verwirklichen kann.
Es ist einer der letzten Songs, den Gurr für die EP aufnehmen. Weil ihr Produzent Mathew Molner bereits wieder in den USA weilt, sind Andreya und Laura im Studio auf sich gestellt. Sie spielen alle Instrumente selber ein und nutzen die Gelegenheit, um an ihrer ganz eigenen Sound-Vision zu arbeiten.
Gestern noch glücklich
„Zu spät“ handelt von Schnelllebigkeit. „Gestern war alles einfach, heute ist alles viel zu spät“, heißt es im Songtext. Gurr singen vom Druck, den man sich selbst auferlegt, weil man denkt, dass alle anderen viel weiter sind und ohnehin alles besser hinkriegen als man selbst. Nur um am Ende festzustellen, dass das ja alles Luxusprobleme sind. „Sorgen aus Gold“ eben.
In dieser Folge von Tracks & Traces nehmen Gurr den Song „Zu spät“ Spur für Spur auseinander und erzählen, wie er entstanden ist. Von den ersten Sprachmemos bis zur fertigen Studioaufnahme.