Von Köln in die Welt
Seit 2012 veröffentlicht Marius Lauber als Roosevelt Musik. Die erste Single des Kölners wird direkt international gefeiert und ist ein Fingerzeig für die folgenden Jahre. Pitchfork, Guardian und Co. schreiben über Roosevelt, Joe Goddard von Hot Chip nimmt ihn bei seinem Label Greco-Roman unter Vertrag.
Ein paar Jahre später folgen das erste Album, Auftritte bei großen Festivals, Nominierungen für diverse Preise und zig Millionen Streams. Mittlerweile ist Roosevelt auch als Remixer und DJ weltweit gefragt. Gerade ist beim Label City Slang das dritte Album „Polydans“ erschienen, u.a. mit dem Track „Sign“.
Tragende Akkorde, elektronischer Sound
Der Song entsteht nach einer langen Tour, die Roosevelt und Band 2018 und 2019 um die ganze Welt bringt. Zurück im „Real Life“ schreibt Marius eine wehmütige Ballade am Klavier – der Ausgangspunkt für „Sign“.
Ich habe dann irgendwie versucht, das Wehmütige und Balladenhafte rauszunehmen, habe dann aber ziemlich schnell gemerkt, dass genau das den Song ausmacht und ich diese tragenden Akkorde ganz gut mit einer elektronischen Soundästhetik ergänzen kann.
Spielwiese aus Synthesizern
Für die Produktion des neuen Albums baut sich Roosevelt im Kölner Westen ein eigenes Studio, wo er sein großes Sammelsurium an Synthesizern so aufstellt, wie er es schon immer im Kopf hatte. Alles ist immer angeschlossen, mikrofoniert und aufnahmebereit. Keine Idee darf sich verflüchtigen.
Für die elektronische Anmutung sorgen in „Sign“ ein 808-Drumcomputer, eine Kopie des legendären ARP 2600 (u.a. inspiriert von Todd Terrjes Synth-Hit „Inspector Norse“) und der aus nahezu keinem Studio wegzudenkende Juno-Synthesizer.
Das ist ein Allrounder, der auch von der Struktur her einfach zu verstehen ist. Wenn man mal Gitarre gespielt und einen Fender-Verstärker eingestellt hat, kann man auch mit dem Juno etwas anfangen. Für meinen Sound war der total wichtig. Ohne diesen Synthesizer wäre mein Stil nicht so entstanden.
Herzschmerz auf dem Dancefloor
Zusammen mit den tragenden Akkorden steuern die elektronischen Signale den Song zielstrebig Richtung Club, ohne dabei den nachdenklichen Vibe der anfänglichen Ballade komplett über Bord zu werfen.
Ich mag es einfach, eine euphorische Stimmung mit Melancholie zu kreieren. Der Song funktioniert, gerade weil es für mich zumindest immer besonders ist, wenn man solche Momente auf einer Tanzfläche zusammen erlebt.
In dieser Folge von Tracks & Traces hört ihr, wie Roosevelt den Song „Sign“ geschrieben hat, welche Rolle dabei sein eigenes Studio gespielt hat und wie aus einer wehmütigen Ballade Spur für Spur eine euphorische Dancepop-Hymne geworden ist, die im Wohnzimmer mit Kopfhörern genauso gut funktioniert wie zur Peak Time auf dem Festival.
In diesem Making-Of-Video gibt Roosevelt einen Einblick in sein Studio und in die Produktion von „Sign“.