CDU als Kanzlerschmiede
Die Christlich Demokratische Union (CDU) feiert ihr siebzigjähriges Jubiläum. Die aktuelle Bilanz kann sich sehen lassen: insgesamt 47 Jahre Kanzlerschaft, stabile Umfragewerte über 40 Prozent und eine ungebrochen beliebte Kanzlerin. Sie gilt als das Gesicht der CDU, das sich seit ihrer Wahl zur Vorsitzenden im Jahr 2000 nicht verändert hat.
Die CDU gilt dabei eigentlich als Partei der Stabilität, Wandel ist ihr jedoch nicht fremd. Sei er abrupt wie im Falle der Atompolitik, oder eher graduell wie bei der Abschaffung der Wehrpflicht.
CDU in der Identitätskrise?
Abweichler, wie Peter Gauweiler (CSU) oder Wolfgang Bosbach in der Griechenlandkrise, werden öffentlich zwar wahrgenommen, haben jedoch parteiintern scheinbar keinen großen Einfluß auf das Machtgefüge Merkel. Als mögliche Nachfolgerin ist vor allem die aktuelle Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im Gespräch.
Doch es ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen im Land der Christdemokraten. In Großstädten kann sie sich auf kommunaler Ebene nicht etablieren. Neun der zehn einwohnerstärksten Städte Deutschlands werden von SPD-Oberbürgermeistern regiert. Auch das Profil der CDU wird durch den kontinuierlichen Wandel immer schwammiger, sodass der ehemalige SPD-Generalsekretär Franz Müntefering ihr in einem Interview sogar keine Zukunft bescheinigt.
Was die CDU heutzutage noch ausmacht und welche Zukunft ihr bevorsteht, darüber hat unsere detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Mariam Lau gesprochen. Sie ist Journalistin und Autorin des Buches „Die letzte große Volkspartei“.
Redaktion: Natalie Schorr