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75 Jahre Reichspogromnacht: Wo bleiben die Entschädigungen?

Endlich Verantwortung zeigen und die Opfer des NS-Regimes entschädigen – das fordert unter anderem der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck. Die Bundesregierung scheint auf Zeit zu spielen – doch viel Zeit bleibt nicht mehr.

Der 9. November. Ein wichtiger Tag in der deutschen Geschichte. So ist vor 24 Jahren die Berliner Mauer gefallen. Aber diesen Tag prägen nicht nur positive Ereignisse.

Deidre Berger - Direktorin des »American Jewish Committee«

Direktorin des »American Jewish Committee«
Deidre Berger

Der Herbst 1938 zeigt einen besonders dunklen Fleck in der deutschen Geschichte. In den Novemberpogromen organisiert das nationalsozialistische Regime Gewalt gegen Juden. Synagogen, jüdische Friedhöfe und zahlreiche Geschäfte sowie Wohnung werden zerstört. Nach der Reichspogromnacht oder „Reichskristallnacht„, die sich speziell auf die Nacht vom 9. auf den 10. November bezieht, werden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslager gebracht. Die Pogrome markieren den Wendepunkt in der Diskriminierung der Juden in Deutschland, die seit 1933 betrieben wird. Im Herbst 1938 beginnt die systematische Verfolgung derer, die nicht in die NS-Ideologie passen. Der 9. November gilt heute als Gedenktag für die Opfer des NS-Regimes, zusätzlich zum offiziellen Gedenktag am 27. Januar.

„Erinnerung heißt Verantwortung“

Zwar hat die deutsche Bundesregierung bereits in den 1950er eine Wiedergutmachungspolitk eingeleitet, eine Entschädigung haben die meisten Opfer des NS-Terrors jedoch auch 75 Jahre später nicht bekommen. Und schon bald könnte es zu spät sein. Darüber haben wir mit der Direktorin des American Jewish Committee Deidre Berger gesprochen. Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Volker Beck (Bündnis 90/ Die Grünen) und anderen Organisationen fordern sie in einem Aufruf, dass die Opfer des NS-Regimes endlich entschädigt werden.

75 Jahre Reichspogromnacht: Verantwortung zeigen bevor es zu spät ist 07:11

Nichts an Geld kann den Menschen jemals entschädigen, was sie erlebt haben. – Deidre Berger

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