Mehr Abstimmung und Zusammenarbeit
Vor 56 Jahren haben Deutschland und Frankreich den Élysée-Vertrag unterzeichnet. Damit wurde nicht nur die Feindschaft zwischen den beiden Ländern für beendet erklärt. Vielmehr besteht seitdem eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden europäischen Staaten. Nun haben sich Präsident Macron und Kanzlerin Merkel im Aachener Rathaus getroffen, um das Bündnis zu erneuern. Mit dem Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration besiegeln beide Länder ihre Kooperation bei wichtigen politischen Fragen.
Erst mal geht es darum, sich noch intensiver abzustimmen, gerade vor europäischen Gipfeln gemeinsame Positionen zu entwickeln. – Dominik Grillmayer, Politologe am Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg
Aachener Vertrag – ein Statement für Europa
Seit Längerem schon fordert Macron die Bundesregierung zu einer engeren Zusammenarbeit auf. So wollen beide Staaten im Grenzbereich bürokratische Prozesse vereinfachen. Außerdem soll die Bildungs- und Gesundheitsversorgung besser verzahnt werden. Der „Aachener Vertrag“ soll aber auch die gemeinsame Europapolitik stärken. Für den Politologen Dominik Grillmayer hat das einen entscheidenden Einfluss auf den Rest Europas.
Wenn diese beiden doch sehr unterschiedlichen Länder mal eine Lösung gefunden oder einen Vorschlag erarbeitet haben, dann fällt es vielleicht auch leichter, daraus einen europäischen Kompromiss zu zimmern. – Dominik Grillmayer
Die Bedeutung dieses Treffens für die beiden Staatschefs wird durch den gewählten Zeitpunkt noch deutlicher. Während sich andere Politiker bei dem Weltwirtschaftsforum in Davos treffen, bekräftigen Angela Merkel und Emmanuel Macron ihre Zusammenarbeit in Aachen.
Wie wichtig ist der „Aachener Vertrag“ für Deutschland, Frankreich und Europa? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Isabell Woop mit dem Politologen Dominik Grillmayer gesprochen.
Redaktion: Matthias Müller