Wahltools – Erst klicken, dann kreuzen
Etwa 41 Parteien treten in Deutschland zur Europawahl an. Und wer sich noch nicht sicher ist, wo das Kreuz hinsoll, dem helfen sogenannte Wahltools. Das wohl bekannteste ist der Wahl-O-Mat. Dort geben Parteien an, wie sie zu bestimmten Themen abstimmen würden.
Eine andere Entscheidungshilfe ist das kostenlose Web-Angebot „deinwal.de“. Im Gegensatz zum „Wahl-O-Mat“ registriert die Plattform nicht Wahlpositionen der Parteien, sondern zeigt das tatsächliche Abstimmungsverhalten von EVP und Co. bei zurückliegenden Abstimmungen im Parlament. Am Ende verrät die Plattform, mit welchem Abstimmungsverhalten welcher Partei man am ehesten übereinstimmt.
„DeinWal“ ist ein Herzensprojekt
Allerdings ist das Informationsangebot von „DeinWal“ nicht allumfassend. Die Plattform bildet nur Parteien ab, die bereits im Europaparlament sitzen. Doch dieses Jahr ist der Wahlzettel fast einen Meter lang.
Wir konnten nur auf die Parteien zurückgreifen, die in der letzten Legislaturperiode im Parlament vertreten waren. Da es aber im Europaparlament keine Fünf-Prozent-Hürde gab, sind auch ganz kleine Parteien vertreten: die PARTEI, AfD und die Piraten. – Tom Theile, Gründer von „DeinWal“
Ein anderer Nachteil des Tools ist, dass politische Kompromisse unter den Tisch fallen. Zwar bietet die Plattform Hintergrundinformationen zu den einzelnen Abstimmungen. Wie Parteien aber letztlich zusammenarbeiten, erfährt der Wähler nicht.
Die beiden Köpfe hinter der Plattform sind hauptberuflich eigentlich Ingenieure. Sie haben das Wahltool in ihrer Freizeit entwickelt und privat finanziert. Der Fragenkatalog kam mit Hilfe der unabhängigen Internetplattform „abgeordnetenwatch.de“ zusammen.
Über die Plattform „DeinWal“ spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Tom Theile. Zusammen mit Martin Scharm und vielen weiteren Helfern hat er 2017 die Webseite „deinwal.de“ ins Leben gerufen.
Redaktion: Sören Hinze