Warum ist Amalgam schädlich?
Kaum ein Material ist so häufig untersucht worden wie Amalgam. Beweise für seine Schädlichkeit gibt es bislang nicht. Zudem ist es besonders günstig, dennoch steht es immer wieder in der Kritik. Es wird vermutet, dass das im Material enthaltene Quecksilber in den Körper gelangt und ihn vergiftet. Diese These basiert darauf, dass Quecksilber bereits bei Zimmertemperatur verdampft. Grundsätzlich ist es im Mund aber viel wärmer – nämlich um die 37 Grad, sodass die Freisetzung noch wahrscheinlicher wird. Das ist auch der Grund, warum die Behandlung mit Amalgam im Jahre 1995 bei Kindern und Jugendlichen, Frauen im gebärfähigen Alter und bei Patienten mit Nierenerkrankungen kontraindiziert ist.
Generelles Verbot von Amalgam
Erst im März dieses Jahres verklagte eine Frau ihr Zahnärztin, weil diese ihr diverse Amalgamfüllungen verpasst hatte. Sie verlor vor dem Oberlandesgericht Hamm. Nun meldet sich der Umweltausschuss des EU-Parlamentes zu Wort. Dieser fordert ein absolutes Verbot des Materials. Wenn sie entscheiden könnten, würde Amalgam ab 2023 nur noch in Ausnahmefällen, etwa bei einer Goldallergie, erlaubt sein.
Sie stützen sich dabei auf die Minamata-Konvention. Darin haben die Staaten 2013 beschlossen, die Emission von Quecksilber zu senken. In flüssiger Form kann das Schwermetall zu erheblichen Schäden an Hirn, Lunge, Leber oder Nervensystem führen. Die EU war bei der Umsetzung der Übereinkunft bislang allerdings noch nicht so erfolgreich, wie sie es sein wollte.
Deutsche Ärzte gegen Verbot
Die deutschen Ärzte wollen, trotz des mittlerweile immer seltener werdenden Einsatzes, nicht auf Amalgam verzichten.
Amalgam ist sehr gut zu verarbeiten, langfristig haltbar, hat gute funktionelle Anforderungen und es ist von den Materialkosten preiswert. – Peter Engel
Über das mögliche Verbot von Amalgam hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Dr. Peter Engel von der Bundeszahnärztekammer gesprochen.