Es ist das erste Mal, dass ein Bundesaußenminister Kuba besucht. Frank-Walter Steinmeier hat den sozialistischen Inselstaat für zwei Tage besucht und dabei auch den Präsidenten Raúl Castro getroffen.
#Steinmeier:Intensiver Austausch m Präs Castro z Reformprozess.#Kuba wünscht mehr dt Interesse an Wirt+Kult-Austausch pic.twitter.com/VxVFpGa3CO
— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) 17. Juli 2015
Die EU und Deutschland wollen ihre Beziehungen mit dem Inselstaat künftig vertiefen. Anfang des Jahres hatte der amerikanische Präsident Obama nach mehr als 50 Jahren Isolationspolitik eine Wiederaufnahme der offiziellen Beziehungen zum Karibikstaat eingeleitet.
Viele Kubaner hoffen, dass mit der amerikanischen Botschaft in Havanna auch das Ende des Embargos kommt. – Peter Chemnitz, Journalist und Kuba-Fotograf
Mangelwirtschaft und Entbehrungen
Kuba kämpft nicht nur wegen der US-Embargopolitik mit wirtschaftlichen Problemen. Der durchschnittliche Monatslohn auf Kuba liegt bei 20 US-Dollar. Trotz guter Voraussetzungen für die Landwirtschaft muss das Land noch immer Lebensmittel importieren.
Jetzt kommt es auf Investitionen von außen an. Kuba hat das Problem, dass es in der Wirtschaft keinen Mittelstand gibt. – Peter Chemnitz, Journalist und Kuba-Fotograf
Kritik an kubanischer Regierung bleibt
Zuletzt hat die kubanische Regierung einige Freiheiten erlaubt: die Reisefreiheit im In- und Ausland sowie den Handel mit Wohnungen und Autos. Eine kritische Öffentlichkeit unterdrückt das Regime in Havanna trotz aller Reformen weiterhin. Deswegen steht Kuba auf Platz 169 von 189 Ländern weltweit, wenn es um die Pressefreiheit geht. Auch humanitäre Organisationen wie Amnesty International werfen der Regierung von Raúl Castro vor, gezielt kritische Blogger, Journalisten und Regierungskritiker zu unterdrücken.
Peter Chemnitz hat Kuba mehrfach aus nächster Nähe erlebt. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt erzählt er über seine Arbeit als Fotograf.
Redaktion: Sandro Schroeder