Es ist noch nicht lang her, da entschied sich die deutsche Bundesregierung für einen Ausstieg aus der Atomkraft. Über den Verbleib der Altlasten der Technologie hat man bis heute keine Antwort. Wie Betreiber von Atomkraftwerken scheinbar über die Lagerung von Atommüll denken, zeigt der Fall von 30 Jahre alten Fässern mit strahlendem Material in Brunsbüttel – sie sind durchgerostet. Gemeldet wurde das nicht.
Bei einer Routine-Untersuchung des TÜV-Nord stellte man eher zufällig im mittlerweile stillgelegten Atomkraftwerk Brunsbüttel in Schleswig-Holstein die rostigen Behälter fest. Laut dem dortigen Justizministerium geht davon aber keine Gefahr aus. Der Abtransport zu einem Zwischenlager wurde vorerst ausgesetzt und Vattenfall scharf kritisiert.
In Brunsbüttel lagern rund 500 Fässer mit schwach- und mittelstark radioaktivem Abfall. Insgesamt gibt es in Deutschland 130.000 Kubikmeter davon. Wie gefährlich ist dieser Müll und wie sicher ist die Lagerung in Fässern überhaupt, wenn diese scheinbar einfach durchrosten können? Darüber sprachen wir mit Gerhard Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ökoinstitut in Darmstadt.
Anm. d. Red.: Wir haben frühzeitig auch bei den zuständigen Ministerien, den Bundesumweltministerium und dem Justizministerium in Schleswig-Holstein, angefragt und um Interviews gebeten. Dort hatte bis Sendungsschluß leider kein Mitarbeiter Zeit für eine kurze Stellungnahme.