Mietspiegel soll Auskunft über Durchschnittsmiete geben
Überall steigen die Mieten. Insbesondere in den Städten wird Wohnen für viele Menschen mittlerweile unbezahlbar. Unter dem Motto „Mietenwahnsinn stoppen“ haben im April deutschlandweit Menschen gegen hohe Mieten demonstriert.
Weil Grundstücke immer mehr Gegenstand von Spekulationen werden, wurde 2015 die Mietpreisbremse eingeführt. Sie soll verhindern, dass Mieten zu schnell steigen. Bei Neuvermietungen von Wohnungen in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt darf die Miete nun höchstens 10 Prozent über dem lokalen Mietspiegel liegen.
Die Initiative „Ausspekuliert“ fordert einen realistischen Mietspiegel
Das klingt angemessen, ist gegen die rasant steigenden Mieten bisher aber relativ nutzlos. Die Berechnung des Mietspiegels ist hier der Knackpunkt. Denn der ergibt sich nur aus den neu geschlossenen Mietverträgen der vergangenen vier Jahre. Dadurch werden die älteren Verträge ausgeschlossen, die häufig sehr viel günstiger sind. Der angebliche Durchschnitt liegt dadurch erheblich höher als die realen Mieten.
Die Petition der Münchener Bürgerinitiative „Ausspekuliert“ fordert nun eine realistischere Berechnung.
Nur die höchsten Mieten, die es aktuell gibt, fließen in den Mietspiegel ein. – Andrea Baumgärtel von der Initiative „Ausspekuliert“
Das Bündnis sieht die Probleme vor allem in der Politik. Zwar fordert der Münchner Bürgermeister Dieter Reiter (SPD) selbst eine Anpassung der Berechnung. Die von der CSU geführte Landesregierung sieht die Lösung steigender Mieten allerdings im Neubau zusätzlicher Wohnungen.
Über die Petition zur Anpassung der Mietspiegel-Berechnung spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Andrea Baumgärtel von der Bürgerinitiative „Ausspekuliert“.
Redaktion: Esther Stephan