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In den letzten Wochen ist es in mehreren Städten immer wieder zum gleichen Unfallszenario gekommen: Radfahrer werden von rechtsabbiegenden Lkw überrollt. Der Fahrer hat sie einfach nicht gesehen.
Grüne fordern Pflicht für Abbiegeassistenten
Seitdem diskutieren Forscher, Politiker und Bürger wieder wesentlich lauter über sogenannte Abbiegeassistenten für Lkw. Dabei ist das gar kein neues Thema. Unfallforscher fordern schon seit Jahren solche Assistenten. Bislang waren sie allerdings – und das sagen auch die Unfallforscher selbst – nicht sonderlich ausgereift. Besonders im Stadtverkehr hat es häufig Fehlalarme gegeben. Egal, ob Mülltonne, Laterne oder Radfahrer, ständig hat der Assistent gepiept.
Mittlerweile aber sind die Abbiegeasssistenten feinfühliger. Die Fehlerquote wurde erheblich reduziert, die Geräte sind einsatzbereit. Eine Pflicht, sie in jeden Lkw einzubauen, gibt es aber dennoch nicht. Woran liegt das?
Das Problem ist, dass wir das national nicht regeln können. […] Wir brauchen eine gesamteuropäische Lösung. – Siegfried Brockmann, Unfallforschung der Versicherer (UDV)
Ohne die Europäische Union läuft in diesem Falle also nichts. Das macht die Lage schwierig. Zumal eine Pflicht noch lange nicht bedeutet, dass auch jedes Fahrzeug tatsächlich sofort einen Abbiegeassistenten bekommt. Bis es so weit ist, lässt sich aber auch anderweitig nachrüsten. Durch Spiegel an der Ampel beispielsweise. Dadurch erweitert sich das Sichtfeld des Lkw-Fahrers deutlich, er könnte neben ihm stehende Radfahrer sehen.
Unfälle meist tödlich
Dabei könnte die Technologie viele solcher tödlichen Unfälle verhindern. Wenn es nämlich zwischen Lkw und Radfahrern kracht, bezahlen das Letztere oft mit ihrem Leben. Jedes Jahr sind es ungefähr 70 Radfahrer, die so im Straßenverkehr sterben.
detektor.fm-Moderator Christian Eichler hat mit Siegfried Brockmann über die Abbiegeassistenten gesprochen. Brockmann leitet seit 2006 die Unfallforschung der Versicherer. Wieso eine Pflicht ebenso notwendig wie kompliziert ist, erklärt er im Interview.