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Die Linken in Frankfurt möchten den öffentlichen Personennahverkehr in der Stadt zum Nulltarif anbieten. Grund sind ständige Preissteigerungen und soziale Ungerechtigkeit. Denn je teurer die Tickets werden, desto weniger Menschen können sich die Nutzung finanziell leisten.
Das Konzept
Natürlich muss der Nahverkehr in irgendeiner Form finanziert werden, wenn auch nicht direkt über Tickets und Monatskarten. Eine zentrale Idee der Linken ist, die Unternehmen der Region an den Kosten zu beteiligen – mit 0,15 Prozent der Bruttowertschöpfung. Außerdem sollen Besucher der Stadt mit einem Betrag von zwei Euro pro Übernachtung über das Hotel belastet werden.
Auch die Frankfurter selbst sollen 14 Euro im Monat beisteuern. Davon ausgenommen sind Kinder, Jugendliche, Senioren und Menschen mit Behinderung. Durch den Wegfall von Fahrscheinverkauf und Fahrscheinkontrollen sollen außerdem Kosten eingespart werden.
Hauptproblem: Zu beliebt
Die Idee ist keinesfalls neu, international wurde sie schon häufig getestet. Die belgische Stadt Hasselt hat den Nahverkehr zum Nulltarif nach 17 Jahren beerdigt, da sich die Nutzerzahl vervierfachte und die Kosten explodierten. In der estnischen Hauptstadt Tallinn hingegen funktioniert der kostenlose Nahverkehr für die Stadtbewohner bislang gut. Dort läuft der Versuch seit Januar 2013.
Über das Konzept der Linken hat detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf mit Peter Gärtner gesprochen. Er ist verkehrspolitischer Sprecher der Faktion Die Linke im Römer.
Redaktion: Javan Wenz