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Gigaliner, EuroCombi oder Lang-LKW. Es gibt viele Worte, die das Gleiche beschreiben: einen Lastwagen nämlich, der maximal 44 Tonnen schwer und bis zu 25,25 Meter lang ist.
Gigaliner – bis zu 6,50 Meter länger als üblich
Bislang sind solche Gigaliner in Deutschland nur als Teilnehmer eines Feldversuchs zugelassen. Noch bis Ende dieses Jahres soll die Testphase laufen. Insgesamt fünf Jahre hat man dann das Fahrverhalten und das damit verbundene Risiko der Gigaliner untersucht. Das Verkehrsministerium ist soweit zufrieden und zieht bereits eine positive Bilanz. Ein Zwischenbericht aus dem Herbst 2014 spricht von Kraftstoffeinsparungen bis zu 25 Prozent. Der Vorteil der Gigaliner ist nämlich, dass zwei solcher Fahrzeuge drei Fahrten herkömmlicher LKWs ersetzen können.
Wir müssen uns mit der Vermeidung von unnötigen Transporten beschäftigen. – Anja Smetanin, VCD
Aber es gibt auch kritische Stimmen. Der ökologisch ausgerichtete Verkehrsclub Deutschland (VCD) befürchtet, dass der Güterverkehr durch die Einführung solcher langen LKWs weiter von der Schiene hin auf die Straße verlagert wird. Das Verkehrsaufkommen könnte also weiterhin steigen – und somit vermutlich auch das Unfallrisiko. Denn schon jetzt ist in jeden fünften Unfall ein Lastwagen involviert – gerade Überholmanöver sind besonders gefährlich. Autofahrer könnten durch die massiven LKWs eingeschüchtert sein und auch für die Fahrer ist es kompliziert, ein solch langes Gefährt sicher durch die engen Straßen zu manövrieren.
EU grenzt Lang-LKWs ein
Die Infrastruktur ist kaum auf die Mega-LKWs ausgelegt. Nothaltebuchten sind zu kurz, Parkplätze zu schmal und Kreisel zu eng – bislang dürfen die Fahrzeuge deswegen nur auf extra für sie freigegebenen Straßen fahren. Ein Umbau des gesamten Streckennetzes könnte erhebliche Kosten verursachen. Ob sich ein solcher Umbau lohnt, ist dabei noch unklar. Europaweit dürfen die Lastwagen nämlich gar nicht verkehren, ein Grenzübertritt ist laut EU-Gesetzen untersagt.
Ob die Megatrucks tatsächlich kommen, bleibt abzuwarten. Erst nach Ende des Feldversuchs lassen sich weitere Schlüsse ziehen. Doch die Bundesländer und Unternehmen scheinen zufrieden. Erst vor wenigen Wochen hat sich Rheinland-Pfalz als eines der letzten Bundesländer für die Testphase angemeldet.
Welche Risiken die Gigaliner mit sich bringen und welche Alternativen es gibt, um Waren von A nach B zu bringen, hat Anja Smetanin vom VCD im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Kais Harrabi erklärt.