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„Nur wenige Minuten zum Arbeitsplatz“, das klingt erst einmal gut, ist mittlerweile jedoch fast schon Luxus. Denn der Großteil der deutschen Arbeitnehmer braucht morgens deutlich mehr als ein paar Minuten. Viele wohnen noch nicht einmal in der Stadt, in der sie arbeiten. 60 Prozent der Arbeitenden pendeln.
Zahl der Pendler wächst
Im Jahr 2000 waren es „nur“ knapp über 50 Prozent und das war schon viel. Doch viele Großstädte platzen mittlerweile aus allen Nähten, es gibt immer weniger bezahlbaren Wohnraum. Deswegen ziehen mehr Arbeitnehmer ins Umland und nehmen statt hoher Mieten lieber lange Arbeitswege in Kauf. Im Schnitt ist der derzeit 16,8 Kilometer lang. An sich keine Strecke, schon gar nicht mit dem Auto. Fahren aber alle gleichzeitig, kann sich diese Strecke ordentlich ziehen.
Viele Pendler benötigen sowohl früh am Morgen als auch abends nach der Arbeit mit dem Auto mehr als eine Stunde. Dank Staus geht es oft nur stockend voran, überall sind andere Autofahrer, auf die man achten muss. Das kann eine Menge Stress bedeuten, während der Fahrt selbst und das hat auch Folgen für den restlichen Tag. Eine Untersuchung der Techniker Krankenkasse zeigt, dass Pendler für Krankheiten anfälliger sind. Sie leiden häufiger sowohl an physischen als auch an psychischen Erkrankungen. Ihnen fehlt oft die Zeit zur Regeneration.
Münchens Straßen sind dicht
Das Problem trifft vor allem Arbeitende in Großstädten. In München pendeln mittlerweile 355.000 Menschen täglich von außerhalb der Stadtgrenze in die Metropole. Mit 348.000 Menschen sind es in Frankfurt am Main nur marginal weniger. In Frankfurter Büros arbeiten mehr Leute von außerhalb als aus der Stadt selbst. Das ist auch in Düsseldorf und Stuttgart so, dort wohnen zwei Drittel der Arbeitnehmer im Speckgürtel der Städte oder sogar noch weiter weg.
Viele Unternehmen arbeiten deswegen schon daran, die Bedingungen für lange Arbeitswege zu verbessern. Da gibt es Jobtickets oder Mitfahrgelegenheiten, Dienstfahrräder oder Pendlerpauschalen. Doch alleine können die Unternehmen das nicht stemmen, auch die Bundesregierung ist aus Sicht von Beobachtern gefragt.
Was die Regierung vorhat, um den Pendlerverkehr zu reduzieren und wieso das wachsende Verkehrsaufkommen problematisch ist, hat AutoMobil-Redakteurin Rabea Schloz mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler besprochen.