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Die Bahn bekommt mehr Geld. Davon sollen bis 2030 auch um die 30 neue Schnellzüge zum Bahnverkehr hinzukommen. Foto: Nickolay Vinokurov | shutterstock.com
Bild: Nickolay Vinokurov | shutterstock.com

Automobil | Mehr Geld für die Deutsche Bahn

„Das Konzept ist überhaupt nicht durchdacht“

20 Milliarden Euro, so heißt es, soll die Deutsche Bahn erhalten, um mehr Menschen aus den Autos in die Züge zu bewegen. Doch bisher haben die Pläne erhebliche Mängel.

Zugausfall, schlechte Infrastruktur, zu wenig Geld – Negativschlagzeilen über die Deutsche Bahn sind eine Never-Ending-Story. Oder? Tatsächlich ist geplant, die Bahn im Zuge des Klimapakets umfassend zu sanieren. Doppelt so viele Fahrgäste wie bisher, neue Züge, Digitalisierung: Für diese Ziele sollen 20 Milliarden Euro bis 2030 bereitgestellt werden.

Weniger Geld als angenommen

Eine stattliche Summe, die die Deutsche Bahn sehr begrüßt. Doch bereits jetzt melden sich kritische Stimmen. Zum einen reiche das Geld nicht aus, um diese Vorhaben zu erreichen. Außerdem bräuchte es circa 900 neue Stellen, um die Investitionen überhaupt entsprechend zu verarbeiten.

Wenn man sich das genau anguckt, dann sind in diesen Zahlen immer wieder Doppelbuchungen und sowas. Wenn man schaut, wie viel Geld steht wirklich zur Verfügung, sind die Zahlen längst nicht so beeindruckend. Es wird also nicht reichen, um auch nur eine Verdopplung des Schienenverkehrs zu bewirken. – Christian Böttger, Professor an der Hochschule Technik und Wirtschaft

Kapitalerhöhung das falsche Mittel?

Jährlich eine Milliarde Euro sollen direkt als Kapitalerhöhung an die Deutsche Bahn gehen. Eine Maßnahme, die der früheren Finanzierungspolitik der Bundesregierung widerspricht. Denn zum einen untergräbt das den Wettbewerb, der bisher gestärkt werden sollte, um für mehr Effizienz zu sorgen. Zum anderen erschwert es die ohnehin schon unzureichende Kontrolle der Deutschen Bahn.

Wenn man dem Unternehmen zusätzliches Eigenkapital gibt, kann das Unternehmen ja entscheiden, was es damit macht. Es ist keineswegs sichergestellt, dass das Unternehmen dann wirklich genau die Maßnahmen umsetzt, die man eigentlich verkehrspolitisch dringend bräuchte. – Christian Böttger

Über diese und weitere Kritikpunkte an der Kapitalerhöhung für die Deutsche Bahn hat detektor.fm-Redakteurin Eva Weber mit Christian Böttger gesprochen. Er ist Professor an der Hochschule Technik und Wirtschaft Berlin und forscht zu Verkehrswesen und Eisenbahnen.

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Man erkennt da schon eine gewisse Lustlosigkeit bei dem Thema. Dann heißt es, wir geben denen ein paar Milliarden, dann werden die Zahlen noch ein bisschen aufgeblasen, damit sie größer aussehen. Aber eigentlich kann ich nicht erkennen, dass die Bundesregierung wirklich den Willen hat, Verkehr auf die Schiene zu verlagern und dafür die Ressourcen bereitzustellen.

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