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Der BAföG-Höchstsatz steigt um knapp zehn Prozent. Einen Geldsegen bringt die Reform allerdings nicht. Foto: Euro coins CC BY-SA 2.0 | 24oranges.nl / flickr.com

Was bringt die BAföG-Reform?

Studierende bekommen mehr Geld

Studieren ist teuer. Gut, wenn der Staat einen finanziell unterstützt. Doch von BAföG allein können nur die Wenigsten leben. Seit mehr als zwei Jahren arbeitet die Bundesregierung an einer Reform der Ausbildungsfinanzierung – heute tritt sie in Kraft. Wer profitiert vom reformierten BAföG?

Reiche Studenten sind nicht die, deren Eltern viel Geld besitzen, sondern diejenigen mit BAföG-Höchstsatz. So zumindest scherzen manche Studierende, die selbst keine finanzielle Unterstützung durch den Staat bekommen. Doch auch für sie gibt es nun vielleicht eine Chance auf eine kleine monatliche Finanzspritze vom Staat: Denn künftig wird der Einkommens-Freibetrag der Eltern um sieben Prozent angehoben. Einer von mehreren Punkten der BAföG-Reform, die ab heute umgesetzt wird.

Mehr BAföG für mehr Schüler und Studierende

Der Einkommens-Freibetrag ist entscheidend. Denn er ist die Summe, die bei der Berechnung des BAföGs vom Einkommen der Eltern abgezogen wird. Der übriggebliebene Betrag ist die Grundlage für die Berechnung des monatlichen BAföG-Satzes. Kurz gesagt: Je höher der Einkommensfreibetrag, desto niedriger die Grundlage für die Berechnung, desto mehr Geld für den Studierenden. 110.000 Schüler und Studierende sollen mit den neuen Regelungen einen Anspruch auf Ausbildungsförderung haben, so schätzt die Bundesregierung.

Mehr Sparen erlaubt

Bisher durfte man beim Antrag nicht mehr als 5.200 Euro auf dem eigenen Konto haben, um BAföG zu bekommen. Wer mehr angespart hatte, musste das Geld schnell ausgeben – denn Überweisungen an Eltern oder Freunde kann das BAföG-Amt nachvollziehen. Ab heute darf das Sparschwein deutlich mehr Futter bekommen: der neue Freibetrag liegt bei 7.200 Euro.

Und auch bei Nebenjobs ist der Staat nicht mehr ganz so streng: Statt bislang 400 Euro, können Minijobber nun Zeit und Arbeit in 450 Euro monatlich investieren, bevor sich der BAföG-Satz verringert. Das entspricht der Geringfügigkeitsgrenze im Sozialversicherungsgesetz.

Mehr Unterstützung für Meister und Eltern

Neben der Hochschulausbildung sieht die Reform auch mehr Geld für die berufliche Bildung vor. Aus dem ehemaligen „Meister-BAföG“ soll nun ein „Aufstiegs-BAföG“ werden. Wer eine Weiterbildung – auch nach dem Bachelor – zum Meister, Techniker oder Fachwirt macht, soll finanziell stärker unterstützt werden.

Auch Studierende mit Kindern haben in Zukunft den ein oder anderen Euro mehr in der Tasche: Anstelle von 113 Euro für das erste und 85 Euro für jedes weitere Kind, will der Staat nun einen pauschalen Betreuungszuschlag von 130 Euro bezahlen.

Weniger Ausbeute als gedacht

Die Punkte sind alle Teil einer Reform der Bundesregierung, die bereits 2014 in die Wege geleitet worden ist. Für Schüler und Auszubildende gelten sie ab heute, für Studierende ab dem kommenden Wintersemester. Was auf den ersten Blick nach einer deutlichen Finanzspritze aussieht, läuft in vielen Fällen auf eine Erhöhung im niedrigen zweistelligen Bereich hinaus: etwa von 375 Euro auf 400 Euro. Im Endeffekt eine Angleichung an steigende Miet- und Lebenshaltungskosten seit der letzten Reform 2010.

Über die Umsetzung der BAföG-Reform ab dem 1. August 2016 hat Moderator Christian Eichler mit detektor.fm-Redakteurin Friederike Rohmann gesprochen.

Was bringt die BAföG-Reform? 04:56

Redaktion: Friederike Rohmann

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