Bayerischer Sturzflug
Für die CSU sieht es nach neuesten Umfragewerten zur Bayernwahl nicht gut aus. Denn für die einstig unbestrittene Dominanzpartei deutet sich ein historisches Tief an. Im Vergleich zur letzten Landtagswahl in Bayern 2013 würde die Partei unter Söder ganze 12,7 Prozentpunkte verlieren. Die SPD scheint vom Tief nicht zu profitieren. Mit 13 Prozentpunkten wäre sie aktuell nicht mal mehr zweitstärkste Kraft. Diesen Posten könnten die Grünen einnehmen. Im TV-Duell am 26. September stehen sich Markus Söder und Grünen-Spitzenkandidat Ludwig Hartmann gegenüber.
Bayernwahl: Thema verfehlt?
Die CSU fällt im Wahlkampf bisher besonders mit harschen Tönen in der Asyldebatte auf. Doch diese Strategie, Wählerinnen bei der AfD einzusammeln, scheint nicht zu fruchten. Beim letzten Parteitag der CSU kehrt Söder um und spricht davon, dass die AfD bekämpft werden muss.
Es ist nicht eine besonders hilfreiche Strategie, wenn man die AfD eindämmen will, sich aber vor allem mit dem Thema der AfD beschäftigt. Das führt in Bayern dazu, dass das Thema Flüchtlinge und Asyl mit 37 Prozent das wichtigste wahrgenommene Problem ist. – Matthias Jung, Wahlforscher
Natur- und heimatverbunden
Die absolute Mehrheit wird die CSU nach aktuellen Umfragen nicht mehr erreichen können. Das heißt auch, dass sie sich zukünftig einen Koalitionspartner suchen muss. Zwar haben einige Stimmen auch ein Bündnis mit der AfD nicht ausgeschlossen, doch die Spitze sieht das bisher anders. Wahrscheinlicher ist eine Koalition mit der SPD oder aber mit den Grünen.
Eine Koalition von CSU und Grünen ist diejenige, die bei den Wählern am meisten Ansehen hat. – Matthias Jung
detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber hat mit dem Wahlforscher Matthias Jung über den Sturzflug der CSU in Bayern gesprochen.
Redaktion: Nora Auerbach