Lübcke von mutmaßlich Rechtsextremem erschossen
Vor zwei Wochen ist der Regierungspräsident von Kassel, Walter Lübcke, tot auf seiner Terasse aufgefunden worden. Schnell machte sich der Verdacht breit, dass es sich um einen politisch motivierten Mord handelt. Nachdem am Montag ein mutmaßlicher Täter verhaftet wurde, hat sich dieser Verdacht erhärtet. Denn der Mann soll Verbindungen in rechtsextreme Kreise gehabt haben und ist schon 1995 wegen eines versuchten Bombenattentates auf ein Flüchtlingsheim verurteilt worden.
Gewalt von rechts ist kein neues Phänomen. Nach dem NSU hat der selbsternannte „NSU 2.0“ eine Anwältin aus Frankfurt am Main bedroht. Außerdem hat die taz im letzten Jahr ein rechtsextremes Netzwerk in der Bundeswehr aufgedeckt.
Wird zu wenig über Gewalt von rechts berichtet?
Trotzdem gibt es immer wieder den Vorwurf, die mediale Berichterstattung halte sich bei politischer Gewalt von rechts zurück. Ein Grund dafür könnte beispielsweise die Sorge der Journalisten sein, selbst ins Fadenkreuz rechter Gewalttäter zu geraten.
Ob in der Summe zu wenig berichtet wird, das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber dass nicht kontinuierlich genug berichtet wird, das trifft sicher zu. – Bastian Wierzioch, berichtet regelmäßig über rechtsextremistisch motivierte Gewalt
Über die Schwierigkeiten, mit denen Journalisten in der Berichterstattung über rechtsextremistische Gewalt konfrontiert sind, spricht detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Bastian Wierzioch. Er informiert seit 1998 regelmäßig im MDR und im Bayerischen Rundfunk über Gewalt von rechts.
Redaktion: Esther Stephan