Die Erwartungen an die Rede unseres frisch vereidigten Volkspräsidenten waren groß. Und auch Gauck selbst hatte angekündigt, sein Themenfeld in der Antrittsrede zu weiten, also über sein persönliches Spezialgebiet Freiheit und Verantwortung hinaus zu gehen. Und so gab es dann auch Äußerungen zu Europa, zu sozialer Gerechtigkeit und zum rechten Untergrund.
Wir stehen zu diesem Land nicht, weil es so vollkommen ist, sondern weil wir nie zuvor ein besseres gesehen haben. Und speziell zu unseren rechtsextremen Verächtern der Demokratie sagen wir in aller Deutlichkeit: Euer Hass ist unser Ansporn.
Schöne Statements gab es in den 23 Minuten sehrwohl – auch ungewöhnliche für eine politische Rede. Gauck teilte beispielsweise Lebensweisheiten mit uns:
Ängste vermindern unseren Mut wie unser Selbstvertrauen und manchmal so entscheidend, dass wir beides ganz und gar verlieren können. Bis wir gar Feigheit für Tugend halten und Flucht für eine legitime Haltung im politischen Raum.
Aber wurde Gauck den Erwartungen gerecht? Dieter Wonka, Hauptstadt-Korrespondenten der Leipziger Volkszeitung, hat die Rede für uns analysiert.