Baden-Württemberg und Bayern standen bislang unangefochten an erster Stelle, wenn es um die besten Schüler im Land ging. Mit dem „Bildungsmonitor 2011“ wurden sie von Thüringen und Sachsen verdrängt: Die wirtschaftsnahe «Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft» hat über sieben Jahre die Bildungssituation in allen Bundesländern analysiert und dazu jetzt eine Studie veröffentlicht. Die Lage hat sich vor allem in Ostdeutschland verbessert. Ein Grund dafür ist, dass hier die Schülerzahlen zurückgehen und deshalb ein besseres Betreuungsverhältnis geschaffen wird: Wenn die Zahl der Lehrer konstant bleibt, kommen auf einen Lehrer immer weniger Schüler.
Die Bildungsstudie wird als erfolgreich dargestellt, an ihren Ergebnissen wenig kritisiert. Schließlich belege die Studie, dass Deutschland auf einem guten Bildungsweg ist – und das nicht nur im Süden. Der Ausbau von Ganztagsschulen konnte demnach genauso verbessert werden, wie die Integration von Schülern mit Migrationshintergrund.
Klaus Klemm bezeichnet die Studie dagegen als „wissenschaftlichen Unfug“. Der langjährige Bildungsforscher hält nichts von derartigen Ranglisten, die ihn mehr an Bundesligatabellen erinnern, als an realistische Vergleiche. Warum? Das begründet er bei uns im Interview.