Grüne Bahn-Renaissance: Im Nachtzug durch Europa?
Immer mehr Menschen sind bereit, auf nachhaltige Verkehrsmittel umzusteigen. Umfragen zeigen, dass viele Menschen in Europa nach anderthalb Jahren Pandemie weniger fliegen und zum Beispiel Kurzstreckenflüge durch Bahnfahrten ersetzen wollen. Eigentlich ist also jetzt ein guter Zeitpunkt, die so dringend notwendige Verkehrswende voranzutreiben. Aber Bahnfahrten sind momentan noch nicht besonders attraktiv. Deshalb schreibt Lena Donat, dass wir eine Renaissance der Bahn in Europa brauchen.
Die Politik der Lüge: Johnson und die Aushöhlung des Rechtsstaats
Boris Johnson ist nicht müde geworden, das britische Impfprogramm als den ersten Erfolg des Brexits zu bezeichnen. Mittlerweile steigt die Inzidenz in Großbritannien aber wieder stark an, die Corona-Neuinfektionen befinden sich auf dem höchsten Stand seit vier Monaten. Außerdem kommt es in Nordirland zu Warenengpässen wegen des Brexits. Doch diese Fakten verschweigt Johnson. Die Großbritannien-Korrespondentin der ARD Annette Dittert sieht darin Beispiele dafür, wie wenig Wert die Wahrheit und Fakten generell für den britischen Premier haben. Damit untergrabe er nicht nur die Basis der demokratischen Kultur, sondern greife massiv den Rechtsstaat an.
Netanjahus Ende, Neuanfang für Nahost?
Drei rechte, zwei zentristische, zwei linke und eine konservative arabische Partei: Die neue israelische Regierung ist eine Einheit der Gegensätze. Sie wurde denkbar knapp gewählt, aber ihr erstes Ziel, Benjamin Netanjahu als Ministerpräsidenten zu entthronen, hat sie erreicht. Und das nur kurz nach dem vierten Gaza-Krieg innerhalb von zwölf Jahren, einer vergleichsweise kurzen, aber heftigen Auseinandersetzung zwischen den ungleichen Gegnern in Nahost. Markus Bickel ist Leiter des Israel-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv und fragt sich in der aktuellen Blätter-Ausgabe unter anderem, was die neue Regierung für den israelisch-palästinensischen Konflikt bedeutet.
Gipfeldiplomatie – zu kurz gesprungen
Der Juni war ein Monat der Weltpolitik, kurz hintereinander haben vier große Gipfeltreffen stattgefunden: der G7-Gipfel, der NATO-Gipfel, ein Treffen der EU-Spitzen mit US-Präsident Biden und zuletzt ein Treffen zwischen Biden und dem russischen Präsidenten Putin. Dabei standen jeweils zwei Themenblöcke im Vordergrund: die globalen Krisen – Covid-19 und der Klimawandel – und die Haltung zu China und Russland. Die konkreten Ergebnisse sind eher bescheiden, aber es wurden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Und die seien insbesondere für die Europäer alles andere als unbedenklich, schreibt der Friedensforscher Wolfgang Zellner in den Blättern.
Über diese Themen spricht detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt mit Autorinnen und Autoren der Blätter für deutsche und internationale Politik. Außerdem ist auch Christian Bollert von detektor.fm zu Gast, der über die fast dreijährige gemeinsame Podcast-Partnerschaft spricht. Denn der Blätter-Podcast wird ab der August-Episode auf Wunsch der Blätter in Eigenregie weitergeführt. detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt bleibt dem Podcast übrigens als Stimme erhalten. Für den künftigen Weg wünschen wir dem Blätter-Team alles Gute!