Demokratie in der Bewährung
Alle ihrer Tendenz nach autoritären Führer, von Orbán über Putin und Erdogan bis zu Trump, haben in dem Virus die Chance erkannt, ihre Macht zu vergrößern. Die Coronakrise hat damit das Potenzial, die weltpolitische Lage grundlegend zu verändern. Und zwar das Verhältnis von Diktatur und Demokratie radikal zugunsten der Autokraten zu verschieben. Blätter-Redakteur Albrecht von Lucke sieht eine große globale Auseinandersetzung bevorstehen:
Indien: Der große Exodus
Es ist der größte Lockdown der Menschheitsgeschichte: Für 1,3 Milliarden Menschen herrscht in Indien eine strikte Ausgangssperre. Damit will die Regierung die Ausbreitung des Coronavirus aufhalten. Die Folgen für die Ärmsten im Land sind dramatisch. Ellen Ehmke, Analystin für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland, wirft der Regierung von Narendra Modi Versagen vor. Es brauche jetzt eine globale Solidarität:
Die zweite Eurokrise?
Aus der Coronakrise droht eine zweite Eurokrise zu werden, die noch schwerer zu bewältigen wäre als die erste – wenn überhaupt, schreibt der Blätter-Redakteur Steffen Vogel. Die Folgen der Eurokrise von 2010 sind bis heute in einigen Ländern zu spüren.
Alter in der Pandemie
In vielen Städten in Deutschland sind Aktivitäten aktuell alleine oder zu zweit erlaubt. Es galt aber, beziehungsweise gilt teilweise immer noch, ein sogenanntes „Verweilverbot“.
Die Soziologinnen Silke van Dyk, Stefanie Graefe und Tine Haubner kritisieren, dass Regelungen zur Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum von gesunden und leistungsfähigen Menschen als Norm ausgehen. Das ist eines der Probleme, die die Autorinnen gerade in Bezug auf Alter in der Pandemie feststellen.
Über diese Themen spricht detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt mit Autorinnen und Autoren der Blätter für deutsche und internationale Politik.