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Foto: Arun Sankar | AFP
Bild: Graffiti des Coronavirus in Indien. Foto: Arun Sankar | AFP

Blätter-Podcast | Corona

Die globale Seuche

Die Coronakrise stellt die Demokratie global auf eine Bewährungsprobe. In Indien hat die Ausgangssperre dramatische Folgen für Millionen Menschen. Den EU-Ländern droht eine zweite Eurokrise. Und ältere Menschen werden in der Debatte um Corona entmündigt. Das sind die Themen in der Mai-Ausgabe des Blätter-Podcasts.

Demokratie in der Bewährung

Alle ihrer Tendenz nach autoritären Führer, von Orbán über Putin und Erdogan bis zu Trump, haben in dem Virus die Chance erkannt, ihre Macht zu vergrößern. Die Coronakrise hat damit das Potenzial, die weltpolitische Lage grundlegend zu verändern. Und zwar das Verhältnis von Diktatur und Demokratie radikal zugunsten der Autokraten zu verschieben. Blätter-Redakteur Albrecht von Lucke sieht eine große globale Auseinandersetzung bevorstehen:

Die große Frage wird sein: Sind die Demokratien im globalen Maßstab überhaupt in der Lage, sich gegen diesen autoritären Sog durchzusetzen?

Albrecht von Lucke

Indien: Der große Exodus

Es ist der größte Lockdown der Menschheitsgeschichte: Für 1,3 Milliarden Menschen herrscht in Indien eine strikte Ausgangssperre. Damit will die Regierung die Ausbreitung des Coronavirus aufhalten. Die Folgen für die Ärmsten im Land sind dramatisch. Ellen Ehmke, Analystin für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland, wirft der Regierung von Narendra Modi Versagen vor. Es brauche jetzt eine globale Solidarität:

Wir sehen in Indien, dass wir nur so gut geschützt sind, wie die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft.

Ellen Ehmke

Die zweite Eurokrise?

Aus der Coronakrise droht eine zweite Eurokrise zu werden, die noch schwerer zu bewältigen wäre als die erste – wenn überhaupt, schreibt der Blätter-Redakteur Steffen Vogel. Die Folgen der Eurokrise von 2010 sind bis heute in einigen Ländern zu spüren.

Wenn jetzt noch die Coronakrise für einen weiteren Abschwung sorgt, dann haben wir irgendwann ein zweigeteiltes Europa zwischen Nord und Süd. 

Steffen Vogel

Alter in der Pandemie

In vielen Städten in Deutschland sind Aktivitäten aktuell alleine oder zu zweit erlaubt. Es galt aber, beziehungsweise gilt teilweise immer noch, ein sogenanntes „Verweilverbot“.

Nur: Welche 90-jährige Seniorin freut sich darüber, dass sie zwar joggen oder Tischtennis spielen darf, aber nicht in der Sonne auf einer Parkbank sitzen?

Stefanie Graefe und Silke van Dyk

Die Soziologinnen Silke van Dyk, Stefanie Graefe und Tine Haubner kritisieren, dass Regelungen zur Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum von gesunden und leistungsfähigen Menschen als Norm ausgehen. Das ist eines der Probleme, die die Autorinnen gerade in Bezug auf Alter in der Pandemie feststellen.

Über diese Themen spricht detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt mit Autorinnen und Autoren der Blätter für deutsche und internationale Politik.

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