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AfD-Chef Gauland hat Höcke lange unterstützt. Jetzt ist der Flügel rechtsaußen so stark geworden, dass die Spitze ihn nicht mehr los wird. Foto: Christof Stache | AFP
Bild: Christof Stache | AFP

Blätter-Podcast | Höcke, Ebola, Facebooks Digitalwährung und Recyclinglüge

„Das Monster, das sie schufen“

Die AfD ist schon längst eine Björn-Höcke-Partei, meint Albrecht von Lucke. Außerdem geht es um die Ebola-Epidemie im Kongo, Facebooks neue Digitalwährung Libra und die Lüge um Recycling.

Die AfD als Führerpartei

Die AfD erlebt gerade eine fundamentale Auseinandersetzung. Auf der einen Seite der rechtsradikale Flügel um Björn Höcke und auf der anderen Seite die sich selbst als eher gemäßigt begreifenden rechtskonservativen Kräfte. Bisher hatte Höcke immer eher aus dem Hintergrund agiert und vor allem in seinem Flügel den Führerkult gepflegt. Heute aber bindet Björn Höcke so viele Personen, dass er für die Partei unverzichtbar geworden ist – gerade auch mit Blick auf die Wahlen im Osten. Die AfD sei damit längst zu einer Björn-Höcke-Partei geworden, meint Blätter-Redakteur Albrecht von Lucke.

Mittlerweile ist Höcke und der ganze Flügel so stark geworden, dass die Gaulands und Meuthens dieses Monster, das sie selbst geschaffen haben, wahrscheinlich gar nicht mehr los werden. – Albrecht von Lucke

Die ignorierte Epidemie

Ein Jahr ist seit dem Ebola-Ausbruch im Kongo vergangen. Seitdem wurden mehr als 1 600 Todesopfer offiziell bestätigt. Die Dunkelziffer dürfte um einiges höher liegen. Denn zusätzlich sind in der Region in den letzten Monaten immer wieder bewaffnete Konflikte aufgeflammt.

Die Gefahr ist sogar noch größer als bei der Epidemie 2014 bis 2016. Denn dieses Mal liegt das Epidemie-Gebiet in einem Bürgerkriegs-Gebiet. – Julia Schweers

Die Weltgesundheitsorganisation WHO habe, wie schon bei der letzten Epidemie, viel zu lange tatenlos und lethargisch danebengestanden, kritisert Blätter-Redakteurin Julia Schweers.

Facebooks neue Digitalwährung

Schon im kommenden Jahr soll Facebooks neue Digitalwährung Libra an den Start gehen. Erst in Facebooks eigenen Messenger-Apps, wenig später auch außerhalb der virtuellen Facebook-Mauern. Das Bezahlen und Geldüberweisen soll dann so schnell und einfach ablaufen wie das Versenden einer Textnachricht. Damit droht Facebook, die globale Finanzpolitik auf den Kopf zu stellen. Staaten könnten die Hoheit über ihre Geldpolitik verlieren. Außerdem will das Unternehmen (Mikro)-Kredite vergeben. Dafür könnte es ein Social-Scoring-System einführen, das mit einer globalen Schufa zu vergleichen wäre. Jetzt sei es dringend nötig, dass sich Staaten möglichst bald gemeinsam auf ein Vorgehen einigen, um Libra im Zaum zu halten, mahnt Blätter-Redakteur Daniel Leisegang.

Die große Recyclinglüge

In Deutschland hat sich der Plastikmüll seit 1994 verdoppelt. Dem Plastikatlas zufolge produziert mittlerweile jeder Deutsche 38 Kilogramm Plastik im Jahr. Nur ein Bruchteil davon wird recycelt – anders, als man lange dachte. Setzt man nämlich den wiederverwendeten Kunststoff ins Verhältnis zur Neuproduktion, kommt man auf lediglich 5,6 Prozent. Was die Müllindustrie hier nicht verarbeiten kann, wird exportiert. Die Folgen für die importierenden Länder sind fatal. Daher gehöre das Thema Recycling umgehend wieder weltweit auf die politische Agenda. Anders bekomme man das Problem mit dem Plastikmüll nicht in den Griff, argumentiert die Blätter-Redakteurin Annett Mängel.

Über diese Themen spricht detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt mit der Blätter-Redaktion.

Blätter-Podcast | Höcke, Ebola, Digitalwährung Libra und Recyclinglüge 38:03

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