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Putin und Erdogan haben sich bei ihrem Treffen in Sotschi auf einen Deal geeinigt, der vorerst das Ende der Militäroffensive in Nordsyrien bedeutet. Foto: Sergei Chirikov | AFP
Bild: Sergei Chirikov | AFP

Blätter-Podcast | Syrien, Antisemitismus, Europa ’89 und Industrie 4.0

Der Preis des Wegduckens

Putins und Erdogans Deal bedeutet keinen Frieden für Syrien. Die Thesen des Attentäters von Halle ähneln denen der AfD. Die neoliberalen Transformationen der 1990er bereiteten den Boden für den Rechtspopulismus heute. Und die Industrie 4.0 hat falsche Versprechungen gemacht. Diese Thesen besprechen wir im neuen Blätter-Podcast.

Syrien: Westliche Versager, kurdische Verlierer

Putin und Erdogan haben sich bei ihrem Treffen in Sotschi auf einen Deal geeinigt, der vorerst das Ende der Militäroffensive in Nordsyrien bedeutet. Aber das bedeutet keinen Frieden für Syrien, erklärt die Journalistin und Syrien-Expertin Kristin Helberg.

Die Lösung für Syriens Nordosten bedeutet die Rückkehr Assads und dadurch mehr Geflüchtete, unkontrollierbare IS-Kämpfer und eine weitere Zementierung der Macht des Regimes. Das ist der Preis dafür, dass Europa sich zu lange weggeduckt und sinnvolle Vorschläge zu spät aufgegriffen hat. Die Offensive hat die Türkei dort am 9. Oktober gestartet, nachdem die USA ihre Truppen aus dem Norden Syriens abgezogen hatten. 180.000 Menschen sind seitdem aus dem Gebiet geflohen.

Das Fanal von Halle: Der neue, alte Antisemitismus

In einem Video hat sich der Attentäter von Halle, Stephan B., kurz vor seiner Tat an eine globale Blase von Neonazis und Rechtsextremisten gewandt und darin extrem antisemitischen Botschaften verbreitet. Aber da ist noch mehr,  schreibt der politische Autor bei ZEIT Online Christian Bangel. Denn Stephan B. wollte nicht nur Neonazis gefallen, sondern bemerkenswert ist, wie ähnlich sein Antisemitismus den Thesen ist, die auch innerhalb der AfD und ihren Anhängern weit verbreitet sind.

Die deutsche Schocktherapie

Der Historiker Philipp Ther blickt auf die Schocktherapien der frühen 1990er Jahre zurück. Nach dem Siegeszug der Rechtspopulisten in den vergangenen Jahren fällt der Rückblick auf diese liberalen Revolutionen und vor allem die darauffolgende neoliberale Transformation zwangsläufig kritischer aus als 2009.

Produktiver, grüner, friedlicher

… das hat die Industrie 4.0 versprochen zu sein. Das sind aber falsche Versprechen, die eigentlich genau zum Gegenteil führen, schreibt die Politikwissenschaftlerin Birgit Mahnkopf in den Blättern. Die Digitalisierung trägt eben nicht dazu bei, die drängenden Probleme unserer Zeit zu lösen, sondern befördert im Gegenteil sogar Konflikte eines ganz neuen Ausmaßes.

Über diese Themen spricht detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt mit der Blätter-Redaktion.

Blätter-Podcast | Syrien, Antisemitismus, Europa ’89 und Industrie 4.0 50:54

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