Tote und Verletzte im Gazastreifen
Schon Stunden vor der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem durch Ivanka Trump und Jared Kushner, hat es Tote und Verletzte gegeben. Ort der Gewalt ist der Grenzzaun zwischen Israel und dem Gazastreifen. Nach Angaben des israelischen Militärs demonstrierten dort 35.000 Menschen. Sie folgten einem Aufruf der radikalislamischen Hamas zum Marsch auf die Grenzanlagen.
Im Gazastreifen versuchen zehntausende Palästinenser in israelisches Territorium einzudringen. Das wird in Israel als Lebensgefahr gesehen. – Ulrich Sahm, Israel-Korrespondent
Das israelische Militär hatte im Vorfeld der Proteste die Truppenpräsenz verstärkt, unter anderem mit Scharfschützen. Doch bereits am Vormittag zündeten palästinensische Demonstranten in unmittelbarer Nähe des Zauns Reifen an. Außerdem näherten sie sich den israelischen Stellungen mit Steinen, Brandbomben und explosiven Gegenständen.
Jerusalem – Epizentrum des Nahostkonflikts
Schon jahrzentelang gibt es die Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Palästinensergebieten. Seit der Staatsgründung Israels vor 70 Jahren schwelt der Konflikt um Land und staatliche Anerkennung. Jerusalem steht dabei im Mittelpunkt. Denn auch die Palästinenser sehen in der für Muslime, Juden und Christen heiligen Stadt ihr politisches Zentrum. 1980 annektierte Israel offiziell das östliche Jerusalem, doch die internationale Staatengemeinschaft akzeptierte das nicht.
Mit der Eröffnung der neuen US-Botschaft ändert sich der internationale Status der Stadt nun zumindest für die US-Amerikaner und Israelis. Deren Regierungschef Benjamin Netanjahu ist von der Entscheidung begeistert.
Das Auswärtige Amt rät derweil bis einschließlich Dienstag von Besuchen der Altstadt ab – aus Sorge vor weiteren Ausschreitungen.
Welche Strategie verfolgt die US-Regierung mit dem Botschaftsumzug? Und welche Folgen könnte das für die Situation im Nahen Osten haben? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit dem langjährigen Israelkorrespondenten Ulrich Sahm.
Redaktion: Paul Hildebrand