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Bild: Ema Woo | shutterstock.com

brand eins-Podcast | Bonus: Tamponsteuer

Ohne Plan und doch ans Ziel

„Die Periode ist kein Luxus!“ Und: „Senken Sie die Tamponsteuer!“ Mit diesen Aufforderungen hatte Nanna-Josephine Roloff, unsere Interviewpartnerin dieser Bonus-Folge, Erfolg. Denn seit Januar 2020 gilt: Für Menstruationsprodukte gilt der gesenkte Steuersatz.

Pünktlich zum Frauentag im Jahr 2018 haben die beiden Hamburgerinnen Nanna-Josephine Roloff und Yasemin Kotra ihr Vorhaben gestartet. Eine Petition zur Senkung der Umsatzsteuer auf Menstruationsprodukte. Auch bekannt als Tamponsteuer. Sie gaben nicht nur Dutzende Interviews, auch ganze 190.378 Unterstützerinnen und Unterstützer haben die Online-Petition unterschrieben.

Von der Petition zur Gesetzesänderung

Bis vor kurzem galt: Auf Tampons und Binden werden 19 Prozent Umsatzsteuer gezahlt. Wie auf die meisten Produkte – aber eben auch auf Luxusprodukte wie Kaviar und Autos. Absurd, finden die beiden Frauen. Schließlich seien auch Hygieneprodukte Dinge des alltäglichen Bedarfs. Für solche Artikel nämlich gilt der reduzierte Steuersatz von sieben Prozent.

Im Interview der brand eins-Bonus-Folge erzählt die Initiatorin und hauptberufliche PR-Beraterin, Nanna-Josephine Roloff, dass es aber keine perfekt durchdachte Strategie gab. Um ihr Ziel zu erreichen, sind die beiden Frauen damals sogar in die SPD eingetreten. Schnell aber hätten sie gemerkt:

Dass es gar nicht so leicht ist, in einer Partei genau eine Forderung durchzusetzen, sondern dass es ein großes Ping-Pong-Spiel ist. Wir haben uns dann für einen anderen Weg entschieden und haben aber keine Ahnung gehabt, worauf wir uns da einlassen.

Nanna-Josephine Roloff

Wirkung beim Finanzminister

Im Oktober hat sich Finanzminister Olaf Scholz schließlich recht überraschend auf die Seite der Untersützerinnen gestellt. Der Finanzausschuss des Bundestages beschäftigt sich mit der Tamponsteuer, verkündet er. Es kommt zum Gesetzesentwurf und auch der Bundestag stimmt der Änderung im Rahmen des Jahressteuergesetzes zu. Damit gilt seit dem 1. Januar 2020 der ermäßigte Steuersatz für Periodenartikel.

Die Steuersenkung ist nicht genug

Nanna-Josephine Roloff aber findet, allein durch die Tamponsteuer sei noch keine Gerechtigkeit hergestellt. Sie möchte gern weiter kämpfen. Aktuelles Ziel: Die kostenlose Bereitstellung beispielsweise von Tampons an öffentlichen Einrichtungen, unter anderem an Schulen.

Es ist ja genauso essentiell wie Toilettenpapier. Nur weil ich das nicht jeden Tag brauche, heißt das nicht, dass es nicht genauso wichtig ist.

Nanna-Josephine Roloff

Wie das gelingen soll und welche Reaktionen die beiden Initiatorinnen der Petition zum Teil bekommen haben, das hört ihr in der aktuellen brand eins-Bonus-Folge. Das Interview führt detektor.fm-Moderator Christian Bollert.

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