Ohne Ernährungswende keine Klimawende
Der Fleischkonsum in Deutschland geht zurück, selbst große Fast-Food-Ketten setzen mittlerweile auf Fleischalternativen. Gleichzeitig wird seit gut zehn Jahren an einer Alternative der anderen Art geforscht: Fleisch aus dem Labor sieht ähnlich aus und schmeckt auch so.
Noch steckt das Verfahren in den Kinderschuhen, in Singapur beliefert das US-amerikanische Unternehmen „Good Meat“ aber schon Restaurantketten mit Hühnerfleisch aus zellulärer Produktion. Unternehmensberatungen wie McKinsey prognostizieren für 2030 einen weltweiten Umsatz von 25 Milliarden Dollar. Aber nicht nur Tierwohl, Gesundheit und Welternährung sind die Gründe, warum mehr pflanzenbasierte und zelluläre Nahrungsmittel auf den Markt kommen sollten:
Das sagt Jens Tuider, Direktor der ProVeg International, einer Ernährungsorganisation mit der Mission, den weltweiten Tierkonsum bis zum Jahr 2040 um 50 Prozent zu verringern.
Verzicht als Chance
Im internationalen Vergleich, besonders zu den USA, Israel und den Niederlanden, hinke Deutschland hinterher. Aber in technologischer Hinsicht, hinsichtlich Kapital und Innovationspotenzial habe Deutschland aus seiner Sicht sogar das Zeug zum Weltmarktführer. Damit es gegenüber Ländern wie den USA, Israel und den Niederlanden aufholt und eine Ernährnungswende schafft, brauche es aber vor allem Mut, sagt Jens Tuider, und:
Wie zelluläres Fleisch entsteht und warum er die Bezeichnung „Laborfleisch“ nicht mag, darüber spricht Jens Tuider im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.