Kollektive Tinder-Erschöpfung
Die Online-Dating-App Tinder hat unlängst ihren zehnten Geburtstag gefeiert. Allein in Deutschland hat die App drei Millionen Nutzerinnen und Nutzer in allen Altersgruppen. Glaubt man den Untersuchungen, dann haben von allen Beziehungen, die in den letzten fünf Jahren entstanden sind, mehr als die Hälfte auf Online-Plattformen und davon wiederum drei Viertel bei Tinder ihren Anfang genommen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich das Image der App seit ungefähr zwei Jahren verschlechtert.
So bringt Johanna Degen, Sozialpsychologin an der Uni Flensburg, das auf den Punkt. Sie forscht zu den Auswirkungen von Dating-Apps wie Tinder. Denn obwohl sich eine gewisse Erschöpfung vom vielen „Swipen“ nach rechts und links, von den unendlichen Möglichkeiten, einen Partner oder eine Partnerin zu finden, eingestellt habe, werde die App als „alternativlos“ empfunden. Weil keiner mehr Zeit und Emotionen investieren wolle, oder sich die öffentlichen Räume immer mehr schließen, so erklärt sie.
Dating-Apps wirken sich gesellschaftlich aus
Dabei gäbe es Alternativen:
Wie man Tinder und andere Online-Dating-Apps gesünder nutzen könnte, aber auch, wie diese Apps unser gesamtgesellschaftliches Dating-Verhalten – nicht nur online – verändern, darüber spricht Johanna Degen mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.