Streitthema Brexit-Deal
Seit die Briten im Juni 2016 für einen Austritt Großbritanniens aus der EU gestimmt haben, hält das Thema die europäische Politik in Atem. Niemand kann sich sicher sein, was genau passiert, wenn das Land am 29. März die europäische Union verlässt. Viele Menschen fürchten einen wirtschaftlichen Abschwung und Versorgungsengpässe. Mays Brexit-Deal war der Versuch eines geordneten Austritts. Im letzten Jahr hat sie aber einen Großteil ihrer Unterstützer verloren.
Katastrophale Niederlage für Theresa May
Ein Großteil der Abgeordneten des britischen Unterhauses hat gegen Theresa Mays Brexit-Deal gestimmt. Auch zahlreiche Mitglieder ihrer eigenen Partei haben sich gegen den Vorschlag der Regierungschefin entschieden. Noch am selben Abend hat der Oppositionsführer und Labour-Vorsitzende Jeremy Corbyn das Abstimmungsergebnis als katastrophale Niederlage für die Regierung bezeichnet und ein Misstrauensvotum gegen Premierministerin May gestellt.
Das ist etwas, was man in die Geschichtsbücher schreiben wird. Das ist die höchste Niederlage, die je ein Regierungschef im Parlament erlebt hat. – Jürgen Krönig, freier Journalist in London
Quo vadis britannia?
Über der Zukunft Großbritanniens steht ein großes Fragezeichen. Schließlich wird es immer unwahrscheinlicher, dass die britische Regierung und die EU den Austritt noch in geregelte Bahnen lenken können. Falls das nicht gelingt, dann könnte es zu einem harten Brexit kommen. Und auch die Möglichkeit eines zweiten Referendums ist noch nicht vom Tisch. Es bleibt aber fraglich, ob die Brexit-Gegner sich durchsetzen können.
Über die Brexit-Abstimmung und ihre Folgen für Großbritannien und die EU hat detektor.fm-Moderatorin Barbara Butscher mit Jürgen Krönig gesprochen. Er lebt als freier Journalist in London und verfolgt dort den Brexit.
Redaktion: Florian Lehmann und Mona Kellermann