Play

Nationales Stipendienprogramm: “Frau Merkel hat sich frei gekauft”

Lange stand das Vorzeigeprojekt von FDP und Union auf der Kippe. Heute wurde im Bundesrat das lang diskutierte nationale Stipendienprogramm verabschiedet. Der Bund übernimmt nun den finanziellen Anteil der Länder.

Das nationale Stipendienprogramm fördert vor allem die Elite. Das Programm wurde heute im Bundesrat verabschiedet und sieht vor, 160.000 der leistungsstärksten Studenten mit monatlich 300 Euro zu unterstützen. Bisher war geplant: die Hälfte der Kosten übernehmen private Sponsoren und die restlichen 50 Prozent teilen sich Bund und Länder.

Da aber einige Länder finanzielle Bedenken hatten, drohte das Programm zu scheitern oder in den Vermittlungsausschuss übergeben zu werden. Die Bundesregierung übernimmt nun den kompletten Anteil der Länder. Dadurch konnte das nationale Stipendienprogramm heute durch den Bundesrat verabschiedet werden.

Wolfgang Heubisch

Das nationale Förderungprogramm hat nichts mit einer sozialen Schichtung zu tun, im Gegenteil […] wir fördern diejenigen, die sozial nicht unbedingt an der Spitze der Republik stehen.

 

Wir sind uns einig, dass der Bund bereit ist, mehr Verantwortung zu übernehmen.

 

Wir stehen nach wie vor zu unserer Forderung: 2 Prozent mehr an realem Geld und 3 Prozent mehr Freibeträge.

 

Die Opposition kritisiert das nationale Stipendienprogramm. Vor allem die soziale Unausgewogenheit, der hohe bürokratische Aufwand der Universitäten und der große Einfluss der Wirtschaft auf die Stipendien sind die Hauptkritikpunkte.

 

Ernst Dieter Rossmann - ist bildungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.

ist bildungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.
Ernst Dieter Rossmann

Frau Merkel hat sich frei gekauft. Das ist nicht das erste Mal. Das hat sie auch bei dem Programm für die gute Lehre gemacht. Auch dort wurde der finanzielle Anteil der Länder vom Bund übernommen.

 

Faktisch finanziert jetzt die öffentliche Hand schon 66 Prozent der Aufwendungen, die bei den Stipendien anfallen, aber hat nur das Belegungsrecht für ein Drittel. Wir bezahlen, damit Wirtschaft oder Alumni sagen können, in welchen Studienfächern Stipendien ausgebracht werden. Das ist nicht in Ordnung.

 

Die Priorität liegt auf einer BAföG-Erhöhung und nicht auf einem nationalen Stipendienprogramm.

Hören Sie hier das Gespräch mit Wolfgang Heubisch.

Wolfgang Heubisch zu dem Stipendienprogramm 04:10

 

Das Gespräch mit Ernst Dieter Rossmann hören Sie hier.

Ernst Dieter Rossman von der SPD über das Stipendienprogramm der Bundesregierung. 07:19

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen