Kurz vor Schluss
„Besser spät als nie“ ist anscheinend das Motto in diesem Bundestagswahlkampf. Weniger als drei Wochen sind es bis zur Wahl. Dafür schien es in den vergangenen Wochen verhältnismäßig ruhig. Eine Wahlkampf-Parole hier, ein Seitenhieb dort. Doch die Diskussionen blieben oftmals klein oder fielen sogar ganz aus. Bis sich Angela Merkel und Martin Schulz zum TV-Duell trafen.
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Auf Diskussionen um den Umgang mit der Türkei oder eine mögliche Rente ab 70 folgte am Montag die das TV-Duell der kleinen Parteien. Dort wurde mitunter um einiges heiterer diskutiert als bei den Kanzlerkandidaten. Schließlich seien die Unterschiede bei ihnen deutlich größer als bei den derzeitigen Koalitionspartnern im Bund. So ist ein Klima entstanden, das auch den Bundestag in seiner letzten Sitzung vor der Wahl einnimmt. Trotz einer teilweise bewegten Stimmung um den Abschied Norbert Lammerts haben gerade Wahlkampfattacken diese Sitzung bestimmt.
Rente, Sicherheit – und was ist mit der Zukunft?
Der Schlagabtausch zwischen Merkel und Schulz läutet also den Endspurt des Bundestagswahlkampfs ein. Schon am Montag wurde insbesondere über die Positionen zur Türkei und zur Rente gesprochen. Für Johanna Roth von der taz kommen dabei allerdings nach wie vor ein paar wichtige Dinge deutlich zu kurz.
Was überhaupt nicht vorkam, war das Thema Bildung. Und was sicherlich auch ein Thema ist, das gerade junge Leute beschäftigt, ist Chancengleichheit. – Johanna Roth, taz-Redakteurin
Der Bundestagswahlkampf dominiert die Debatten der Woche. Ob der nach den TV-Duellen der Parteien nun richtig losgeht, schätzt taz-Redakteurin Johanna Roth ein.