Eigentlich ist es keine große Überraschung gewesen: Angela Merkel wird ein weiteres Mal für das Amt des Bundeskanzlers kandidieren. Zweifel scheint es, zumindest innerhalb der CDU, an dieser Entscheidung nie gegeben zu haben. Eine Debatte in diese Richtung ist zumindest nicht geführt worden. Gefährlich! Denn so nachvollziehbar Merkels erneute Kandidatur aus außenpolitischer Sicht sei, so gefährlich wäre diese für die Innenpolitik, erklärt Journalistin Johanna Roth.
Damit setzt sich das fort, was eben schon die letzten zehn, elf Jahre bestanden hat. – Johanna Roth, taz-Redakteurin
Hinzu kommt, dass Angela Merkel in den vergangen Monaten massiv den Zuspruch aus der Bevölkerung einbüßen musste. Immer öfter schlägt ihr sogar Hass entgegen. Der Grund: Ihr Kurs in der Flüchtlingspolitik, den viele Menschen in Deutschland nicht nachvollziehen können.
Fehlende Alternativen
Doch eine vierte Amtszeit Merkels würde nicht nur Stillstand für die Innenpolitik bedeuten. Die erneute Kandidatur macht auch deutlich: Der CDU fehlen die Alternativen. Es gibt keine passenden Politiker oder Politikerinnen aus der ersten oder zweiten Reihe, die nachrücken können. Die Bundeskanzlerin ist die einzige Möglichkeit der CDU jemanden ins Rennen zu schicken, der über Erfahrung, politisches Gewicht und den nötigen Rückhalt in der Partei verfügt.
Warum Angela Merkels erneute Kanzlerkandidatur auch ein Zeichen für fehlende Alternativen ist, darüber detektor.fm-Moderatorin Marie Landes mit Johanna Roth von der taz gesprochen.