Der CDU-Sonderparteitag
Die Delegierten der CDU haben abgestimmt und sich dafür entschieden. Für Annegret Kramp-Karrenbauer als neue Generalsekretärin. Und dafür, erneut mit der CSU und der SPD in einer Großen Koalition zu regieren. Eigentlich hatte auch niemand etwas anderes erwartet. Es wäre schon eine große Überraschung gewesen, hätten die Deligierten gegen die Neuauflage der GroKo gestimmt.
Dennoch gab es vor dem CDU-Sonderparteitag unzufriedene Stimmen aus den eigenen Reihen – nicht nur wegen den Ressortverteilungen der neuen Regierung. Auch eine inhaltliche Neuausrichtung, ein stärkeres Profil und neue und jüngere Gesichter im Kabinett forderten in den letzten Wochen zahlreiche Mitglieder der Union.
Wir wollen diesen Vertrag mit Leben füllen. – Paul Ziemiak, Vorsitzender der Jungen Union
Jung und zahm
Beim CDU-Sonderparteitag in Berlin blieben die Reihen der Kritiker aber eher stumm. Nicht zuletzt deswegen, weil Angela Merkel bereits zuvor eine Aufstellung der möglichen neuen CDU-Minister preisgegeben hatte. Dabei ist sie den Wünschen nach einer neuen, jüngeren Generation nachgekommen. So vergibt sie den Posten der Bildungsministerin an die doch eher unbekannte Anja Karliczek. Gesundheitsminister soll ausgerechnet Jens Spahn werden. Er gilt als einer der heftigsten Kontrahenten der Kanzlerin. Das wirft auch Überlegungen auf, dass es sich bei Merkels Personalerneuerungen um machtstrategische Entscheidungen handelt.
Über die Ergebnisse des CDU-Sonderparteitags und die Stimmung in der CDU hat detektor.fm-Moderatorin Carina Fron mit Paul Ziemiak gesprochen. Der Bundesvorsitzende der Jungen Union hat in den letzten Wochen selbst eine Erneuerung der Partei gefordert.