Am Freitagmorgen löste ein schweres Erdbeben vor der Küste Japans einen Tsunami aus, der ganze Landstriche entlang der Küste verwüstete. Hunderttausende Menschen sind obdachlos, doch dank des Tsunami-Frühwarnsystems im pazifischen Ozean konnte die Bevölkerung rechtzeitig gewarnt werden – und so wurde das Schlimmste verhindert. Die Geschichte des Warnsystems im Pazifik geht bis ins Jahr 1946 zurück. Damals löste ein Erdbeben auf den Aleuten einen schweren Tsunami aus, der über 100 Tote in Alaska und Hawaii forderte. Infolgedessen errichtete die US-Regierung das Pacific Tsunami Warning Center auf Hawaii.
Ganz anders verhielt es sich allerdings beim Seebeben vor der Küste Sumatras im Jahr 2004. Damals versagte das kaum vorhandene Warnsystem, so dass Anwohner der gefährdeten Gebiete nicht rechtzeitig gewarnt werden konnten. Die Folge waren über 200.000 Tote; Millionen Menschen wurden damals obdachlos. Mittlerweile wird im Indischen Ozean ebenfalls an einem modernen Frühwarnsystem gearbeitet. Aber wie funktioniert so ein Frühwarnsystem und wie unterscheiden sich die Systeme im indischen und pazifischen Ozean? Fragen, die wir Jörn Lauterjung vom Geoforschungszentrum Potsdam gestellt haben.