Das wird heute wichtig: 11. Februar 2016
So ganz kann man die angekündigte Klage von Seehofer noch nicht als abgehakt betrachten. Der CSU-Chef bezeichnet die Regierung als „Herrschaft des Unrechts“, droht Bundeskanzerlin Merkel mit einer Verfassungsklage, schreibt einen öffentlichen Protestbrief und besucht letzte Woche Wladimir Putin in Moskau. Ein seltsames Verhalten als Koalitionspartner. Das findet auch Lorenz Maroldt, Chefredakteur des Berliner Tagesspiegels.
Ehrlich gesagt, so geht es nicht! – Lorenz Maroldt, Tagesspiegel
Er hinterfragt Seehofers Verhalten und die Reaktion von CDU und CSU. Außerdem spricht er über die allgemeine Verrohung der politischen Auseinandersetzungen. Dabei rückt zum Beispiel auch der hessische Generalsekretär CDU, Peter Tauber, diese Woche in den Fokus der Medien. Sein „Drecksnazi“-Tweet sorgt in den sozialen Netzwerken für rege Diskussionen.
In Berlin will die Stadt das Glücksspiel eindämmen und will dafür auslosen, welche Casinos geschlossen werden und welche bestehen bleiben dürfen.
Aber auch Seehofers und Taubers Äußerungen und das Glücksspielcasino-Losen können das große mediale Thema nicht verdrängen. Der mediale Fokus bleibt vorerst beim Flüchtlingsthema. Für den Chefredakteur des Berliner Tagesspiegels ist zumindest der Halbfinalsieg von Hertha BSC ein Grund zur Freude.
Lorenz Maroldt, Chefredakteur vom Tagesspiegel, im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf über die Themen des Tages.
Lorenz Maroldt
Lorenz Maroldt ist Chefredakteur der in Berlin erscheinenden Tageszeitung Der Tagesspiegel. Davor war er bei der überregionalen Tageszeitung Neue Zeit als Redakteur für Landespolitik, später als Korrespondent in Bonn tätig. Letztes Jahr gewann er in der Kategorie „Information“ den Grimme Online Award des Grimme-Institutes für seinen morgendlichen Newsletter „Checkpoint“.