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Seitdem Hassan Rohani Irans neuer Präsident ist, wachsen die Beziehungen zwischen dem Westen und Iran. Foto: AFP Photo | HO / Iranian Presidency
Bild: AFP Photo | HO / Iranian Presidency

„Der neue Iran“ – Charlotte Wiedemann im Interview

Ein dämonisiertes Land macht sich auf in die Zukunft

Den Iran kennen wir alle – aus den Nachrichten. Aber was wissen wir wirklich von dem Land? Außer dem diffusen Gefühl, dass es sich in den letzten Jahren vom „Buhmann“ zum begehrten Partner gewandelt hat? Charlotte Wiedemann hat den Iran mehrfach bereist – und hat nun mit „Der neue Iran“ eine lesenswerte und lehrreiche Perspektive auf das Land vorgelegt, das im Nahen Osten zunehmend eine tragende Rolle einnehmen wird.

Dass der Westen florierenden Handel mit dem Iran betreibt, ist ein relativ neues Phänomen. Jahrzehntelang war das Land als Partner – sowohl politisch als auch wirtschaftlich – für viele Staaten undenkbar. Eines also kann man recht unstrittig sagen: den Iran und die internationale Staatengemeinschaft, vor allem der Westen, verbindet eine abwechslungsreiche Geschichte.

Vom strategischen Partner zum Feind

Noch in den 1960er- und 1970er-Jahren war der Iran für die USA ein wichtiger Partner. Der Staat sollte als eine Art Außenposten gegen den Kommunismus in die westliche Welt eingebunden werde. Die von Schah Mohammad Reza Pahlavi mithilfe der USA vorangetriebene Modernisierung aber kam kaum bei der Bevölkerung an. Klerus und Geistliche sorgten sich um ihre Positionen – und so kam es zum Ausbruch der Islamischen Revolution, die mit der Flucht des Schahs ins Exil und dem Ausruf der Islamischen Republik Iran unter Ayatollah Khomeini im Februar 1979 endete.

Khomeini baute schnell ein repressives System auf. Die bis dahin vorangetriebene Säkularisierung und Liberalisierung wurden von einer staatlich angeordneten konservativen Religiösität verdrängt. Die Abschottung des Landes begann.

Der neue Iran von innen

In den letzten 15 Jahren hat vor allem der Atom-Streit die Beziehungen zwischen dem Westen und Iran belastet. Zeitweise wurden die sogar ganz ausgesetzt. Die gegen den Staat verhängten Sanktionen schwächten die Wirtschaft und hatten vor allem Auswirkungen auf die Bevölkerung.

Im Juli 2015 kam es nach jahrelangen zähen Verhandlungen zur Beilegung des Streits. Das Abkommen sieht vor, dass die USA und die EU die Sanktionen gegen das Land langsam lockern. Der Iran erklärt sich im Gegenzug bereit, seine Uran-Anreicherungsanlagen um zwei Drittel zu verringern.

Und spätestens damit ist ein neues Kapitel angebrochen: eines, das die Frage in den Raum wirft, welche Rolle der Staat im Nahen Osten einnehmen wird, heute und vor allem morgen. Darüber spricht detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Charlotte Wiedemann, die das Land als Journalistin mehrfach bereist und nun ihr Buch „Der neue Iran“ veröffentlicht hat.

Der neue Iran – Charlotte Wiedemann im Interview 11:11

Redaktion: Pascal Anselmi

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