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Undurchsichtig: Das deutsche Stiftungswesen. Foto: Gabriele Diwald | unplash.com

detectiv | Transparenzregister

Voller Durchblick?

Die EU hat auf die Panama Papers reagiert und bekämpft Geldwäsche stärker. Deshalb gibt es in Deutschland jetzt ein Transparenzregister, das auch die Besitzstrukturen von Stiftungen nachvollziehbar machen soll. Doch wie transparent ist das?

Was ist das Transparenzregister?

Das Transparenzregister ist eine Datenbank, die Informationen über die „wirtschaftlich Berechtigten“, also die tatsächlichen Eigentümer von Firmen oder Stiftungen enthält. Gerade für letztere ist das interessant. Denn das deutsche Stiftungswesen ist sehr unübersichtlich. Das lädt zu Missbrauch ein.

Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass es kein zentrales Stiftungsregister gibt. Nicht mal die Zahl der Stiftungen ist genau bekannt. – Frederik Richter, Correctiv

Datenabfrage mit Hindernissen

Das Register ist bisher nur für Journalisten, Behördenmitarbeiter und Nichtregierungsorganisationen zugänglich. Diese müssen ein „berechtigtes Interesse“ an der Auskunft haben. Dabei kann immer nur ein einzelner Fall angefragt werden. Für jedes Datenblatt fällt eine Gebühr an.

Das, was man eigentlich mit dem Transparenzregister verhindern will, sprich Geldwäsche, organisierte Kriminalität, Bestechung, Betrug, ist immer grenzüberschreitend und deswegen ist es eigentlich kein Schritt nach vorne, wenn man in jedem Land einzelne Firmen nachgucken kann. – Frederik Richter

Vorbild Großbritannien

Seit der Veröffentlichung der Panama Papers geht die EU stärker gegen Geldwäsche vor. Die Transparenzregister der Länder sind ein Teil dieser Maßnahme. Dass es auch besser geht als in Deutschland, zeigt das System in Großbritannien. Dort gibt es ein digitales Register, das für jeden zugänglich ist.

Man kann aber davon ausgehen, dass sich das in der nächsten Überarbeitung der EU-Richtlinie gegen Geldwäsche verbessern wird. – Frederik Richter

Wozu das neue Transparenzregister dient und ob es hält, was der Name verspricht, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Frederik Richter vom gemeinnützigen Recherchezentrum correctiv.org gesprochen.

Frederik Richter - hofft darauf, mehr Durchblick zu bekommen.

hofft darauf, mehr Durchblick zu bekommen.
Es ist in der Tat so, dass es gravierende Defizite in der Transparenz beim deutschen Stiftungswesen gibt.Frederik Richter
detectiv-das-transparenzregister-web 06:41

Redaktion: Sophia Spyropoulos


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