Vor zwei Jahren wurden auf einer Demo in Bonn Polizisten von jungen islamistischen Männern angegriffen. Sie gehörten zur Gruppe der Salafisten. Der Anlass war eine Demonstration gegen die islamfeindliche und rechte Partei Pro-NRW gewesen.
Manche von ihnen sind noch 2012 unbehelligt nach Syrien ausgereist und kämpfen dort nun für die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS). Gegen einige dieser Männer lagen Haftbefehle vor- und trotzdem ist ihnen die Ausreise gelungen. Wie konnte das passieren?
Islamisten und Islamistinnen
Die Zahl der Islamisten, die aus Deutschland ausreisen, nimmt zu. Ingesamt wisse man jetzt von mehr als 400 Ausgereisten, teilte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Heiko Maaß (CDU) mit. In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau hat er außerdem vor kurzem über die stärkere Anwerbung junger Frauen gesprochen.
Ausreisen und Zurückkehren
Dabei ist nicht nur die Ausreise dieser radikalen Islamisten problematisch – einige von ihnen kehren nach Europa und auch nach Deutschland zurück. Solche Rückkehrer werden mit Sorge beobachtet, denn oft sind sie danach radikaler als zuvor. Erst im Mai diesen Jahres hatte ein französischer Islamist in Brüssel einen Anschlag auf ein jüdisches Museum verübt. Vier Menschen sind dabei gestorben. Der Mann soll vorher auch in Syrien gekämpft haben.
Guido Steinberg forscht zu Terrorismus und Islamismus bei der Stiftung Wissenschaft und Politik und spricht mit uns über die islamisitischen Kämpfer aus Deutschland.