Wie verhalten Sie sich gegenüber der AfD? Lehnen Sie die Partei und ihre Inhalte grundsätzlich ab? Oder empfinden Sie bei manchen Themen Verständnis für die Positionen der AfD? Neugier? Zustimmung?
Es ist nicht einfach, sich mit der AfD unvoreingenommen auseinanderzusetzen. Zu tief sind die Gräben zwischen den unterschiedlichen Lagern: Auf der einen Seite steht die versammelte deutsche Parteienlandschaft und ein Großteil aller Journalisten, die sich eindeutig kritisch gegenüber der AfD positionieren.
Den Dialog suchen
Auf der anderen Seite gibt es da die Befürworter und Unterstützer der Partei, die sich unverstanden und ausgegrenzt fühlen. Wenn die beiden Lager aufeinandertreffen, fliegen schnell die Fetzen. Ein konstruktiver Dialog scheint oft nur schwer möglich.
Dabei ist gerade der Dialog essenziell für die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Partei und ihren Anhängern. So sieht das zumindest der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz: „Wir müssen den Dialog suchen und die Menschen nicht beschimpfen, die AfD wählen. Vielmehr müssen wir zeigen, dass ein Rückzug ins Nationale kein einziges Problem löst.“
Den Dialog abgebrochen
Nach dem richtigen Weg hierfür sucht auch Thomas Arnold von der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen:
Ich kann verstehen, warum Journalisten und viele Menschen den Dialog mit der AfD ablehnen. Aber als Katholische Akademie muss ich sagen, wir müssen über alle Themen reden, solange die rote Linie, das heißt die Würde des Menschen nicht unterschritten ist. – Thomas Arnold
Die AfD selber hat übrigens vor gar nicht allzu langer Zeit schon einmal den Dialog bei einem brisanten Thema gesucht: Vertreter der AfD und des Zentralrats der Muslime in Deutschland hatten sich Ende Mai zu einem Gespräch in einem Berliner Hotel getroffen. Das Treffen wurde vorzeitig wegen unüberbrückbarer Differenzen abgebrochen.