Die massive Abholzung des Regenwaldes hat großen Einfluss, insbesondere auf das Ökosystem des Amzonasgebietes. Nicht nur die Anzahl von Tier und Pflanzenarten wird vermindert, auch die Spezies Mensch ist davon betroffen.
Nach neuesten Erkenntnissen sind zur Zeit rund 15 indigene Völker im Amazonasgebiet vom Austerben bedroht . Gründe dafür gibt es viele: zum einen wird in Ländern wie Brasilien die illegale Holzrodung toleriert, zum anderen fördern Viehzucht und der Ausbau der Infrastrukur das Zurückbilden des Urwaldes.
Experten sind sich einig über die Wichtigkeit und den Nutzen dieser Völker. Sie seien besonders schützenswert, weil sie eine einzigartige kulturelle Prägung besitzen – denn Völker wie die Awà hatten nie Kontak zur Außenwelt. Deshalb konnten sie ihre Kultur und ihre Bräuche über die Jahrhunderte erhalten. Sie ermöglichen so auch indirekt einen Blick in die Verganheit zu schauen. Wegen der Abgeschirmheit dieser Völker ist es kaum möglich, weiteres Wissen und detallierte Informationen über sie zu erlangen.
Die Awá sind ein solches Volk. Zwischen 60 und 100 Awá leben ohne Kontakt zur Außenwelt, doch ihre letzte Zuflucht wird immer weiter zerstört. Eine Vielzahl von Holzfällern und Siedlern dringe in das Gebiet der Awá ein, schreibt Survival International. Obwohl den Behörden die Anwesenheit sowie die Identitäten der Eindringlinge bekannt seien, werde bisher nichts unternommen. In den letzten 25 Jahren wurden so rund 30% des Waldes und damit die Lebensgrundlage der Awà vernichtet. Und: diese Ureinwohner besitzen kaum Möglichkeiten, sich allein gegen illegale Besiedlungen und gewalttätige Übergriffe zu schützen. Wir sprech darüber mit Linda Poppe, die bei Survival International für die Rechte dieser und anderer „indigener Völker“ arbeitet.