Nicht die Leistung sei entscheidend für eine erfolgreiche Karriere, sondern der Bildungsweg der Eltern. Das sagt zumindest der Soziologe und Elitenforscher Michael Hartmann von der Universität Dortmund. Er untersucht seit über zwanzig Jahren Eliten in Deutschland und Europa. Kinder aus Arbeiterfamilien hätten nahezu keine Chance, im beruflichen Leben aufzusteigen. Und auch Stipendienprogramme förderten das Elitentum mehr, als es zu beseitigen.
Die große Mehrzahl der Förderwerke, vor allem die Studienstiftung des deutschen Volkes, fördern zu 60 bis 70 Prozent Kinder aus Akademikerfamilien.
Die Zukunft für Kinder, deren Familien nicht zum Bildungsbürgertum zählen, ist ernüchternd. Welchen Einfluss Eliten auf die politischen und wirtschaftlichen Strukturen haben, hat Michael Hartmann in seinem Buch „Eliten und Macht in Europa“ niedergeschrieben. Im Interview erklärt er, wie sich die Elite in Deutschland zusammensetzt.