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Klein und trotzdem fein? Schick Wohnen geht auch im Tiny House. Foto: minimalist metal clad tiny house CC BY 2.0 | Nicolás Boullosa / flickr.com

Der Grundsteuer-Prozess

Steuern aus der Mottenkiste

Von der Grundsteuer ist jeder betroffen. Hausbesitzer zahlen sie, Unternehmen zahlen sie und auch Mieter müssen die Steuer meist als Teil der Nebenkosten an die Kommunen abtreten. Doch die Grundsteuer ist veraltet. Zu Recht?

Was ist die Grundsteuer überhaupt?

Mit der Grundsteuer regelt der Staat die Abgabepflicht von Grundstücksbesitzern. Auch die darauf gebauten Häuser werden über sie besteuert. Das Geld fließt dann an die Gemeinden, in denen die Grundstücke liegen. Das heißt, neben Grundstücksbesitzern sind indirekt auch Mieter von der Grundsteuer betroffen. Denn Vermieter legen ihre Abgaben meist über die Nebenkosten auf die jeweiligen Bewohner um.

Warum Bundesverfassungsgericht?

Das hängt mit ihrer Berechnungsgrundlage zusammen. Denn die Finanzämter nutzen dafür den sogenannten Einheitswert. Der wurde in Westdeutschland seit 1964 nicht mehr angehoben. In Ostdeutschland stagniert der Einheitswert sogar noch auf dem Wert von 1935. Entsprechend veraltet ist damit auch das Steuermodell.

Was könnte sich ändern?

Schon 2016 hat der Bundesrat eine Reform der Grundsteuer vorgeschlagen. Sie sieht vor, dass künftig der Bodenrichtwert für unbebaute Grundstücke maßgeblich sein soll. Und nicht der Einheitswert. Der vorgeschlagene Bodenrichtwert orientiert sich an den Grundstückspreisen aus der Umgebung.

Den größten Charme hinsichtlich der Machbarkeit hat sicherlich eine Bodensteuer. – Roman Seer, Steuerrechtsprofessor

Geht es nach dem Bundesrat, soll die Grundsteuer auf Häuser zukünftig durch den sogenannten Kostenwert ermittelt werden. Der bemisst sich an Herstellungskosten und der Bruttogrundfläche der Immobilie. Wegen der oftmals hohen Herstellungskosten würden vor allem die Steuern auf Neubauten extrem steigen. Und das in einer Zeit, in der ohnehin zu wenig bezahlbarer Wohnraum entsteht.

Wie sinnvoll die vorgeschlagene Reform wirklich ist und was sie für das Wohnen in den Städten bedeutet, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf mit dem Steuerrechtsprofessor Roman Seer gesprochen.

Roman Seer - ist Steuerrechtsprofessor an der Ruhr-Universität Bochum.

ist Steuerrechtsprofessor an der Ruhr-Universität Bochum.
Letztlich wird die Grundsteuer ja von den Konsumenten also von den Mietern getragen.Roman Seer
Professor Seer zur Grundsteuer 08:38

Redaktion: Philipp Weimar

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