Die Neugestaltung der Welt.
Das ist das Motto des diesjährigen Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Von David Cameron über Papst Franziskus bis hin zu Matt Damon – alle reisen sie nach Davos. Dabei geht es bei dem Forum im kleinen Kurort in den Schweizer Bergen nicht um konkrete politische Maßnahmen. Die KritiK: hier trifft sich eine Elite, um Kontakte zu knüpfen und sich selbst zu inszenieren.
Sind die Ansprüche zu hoch?
2.500 Menschen nehmen an dem Wirtschaftsforum teil. Darunter sind Staats- und Regierungschefs aus über 50 Ländern und Vorsitzende von Großkonzernen, wie Yahoo oder Goldman Sachs. Mit einem ungewöhnlich nachdenklichen Beitrag hat Papst Franziskus an die Unternehmer appelliert. Diese müssten immer auch „die Würde jedes Menschen und das Allgemeinwohl“ berücksichtigen, so das Kirchenoberhaupt. Die Entwicklung der Gleichberechtigung sei mehr als Wirtschaftswachstum.
Es gibt kaum ein Thema, das beim Weltwirtschaftsforum nicht besprochen wird. Dem eigenen Anspruch, den „Zustand der Welt“ zu verbessern, wird es wohl nur selten gerecht. So hat es auf dem Weltwirtschaftsforum von 2008 kaum eine Stimme gegeben, die die heraufziehende Finanzkrise als Bedrohung gesehen hat. Kritiker sehen das Forum hauptsächlich als Plattform für Karriereleitern, Wirtschaftskontakte und schöne Fotos.
Herrscher brauchen gute Eigenschaften nicht in Wirklichkeit zu besitzen. Doch sie müssen sich den Anschein geben, als ob sie sie besäßen. – Niccolo Machiavelli (1469-1527)
Über die Bedeutung des Großereignisses und politische Inszenierungen haben wir mit Ulrich Sarcinelli gesprochen. Er hat viele Jahre lang politische Kommunikation an der Universität Koblenz-Landau gelehrt.