Chaos-Politik des Donald Trump
Donald Trump gilt als Chaospolitiker: impulsiv, unberechenbar und manchmal sogar etwas irrend. Seitdem er sein Amt angetreten hat, hat er bereits Pressechef, Sicherheitsberater, Stabschef und seinen Chefstrategen gefeuert.
Strategische Staatsdemontage
Josef Braml arbeitet bei der Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) und beschäftigt sich mit der Politik der USA. In seinem Aufsatz „Trumps Nicht-Regierungs-Organisation“ analysiert er die Politik des umstrittenen US-Präsidenten. Als oberstes Ziel Trumps sieht er die strategische Staatsdemontage der US-Regierung.
Er will das, wofür er gewählt wurde, von Amerikanern, die nicht wollen, dass der Staat in ihre Belange eingreift. Und er will nicht, dass in die Wirtschaft eingegriffen wird. – Josef Braml, USA-Experte der DGAP
Erkennbar ist das aus seiner Sicht beispielsweise bei der Besetzung oder auch Nicht-Besetzung einiger Posten. Eine freie Stelle im Supreme Court, dem höchsten Gericht der USA, besetzte Trump innerhalb weniger Tage mithilfe eines Tabubruchs. Im Gegensatz dazu sind im Außenministerium nicht alle Stellen besetzt. Dazu kommt, dass der Außenminister von der Regierung einen Aufpasser bekommen hat.
Langzeitwirkung
Auch wenn Donald Trump irgendwann nicht mehr Präsident sein sollte, muss für Josef Braml sein Handeln jetzt ernst genommen werden.
Wenn man sich diese ganzen Entwicklungen anschaut, hat das sehr wohl Prinzip. Trump ist leider nicht so dumm, wie wir ihn gerne hätten. Ich denke, wir sollten ihn nicht nochmal unterschätzen. – Josef Braml
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop hat Josef Braml erklärt, warum man Donald Trump nicht unterschätzen sollte und was die Folgen einer Staatsdemontage sein können.
Redaktion: Barbara Butscher