Seit gestern diskutieren die westliche Welt und die Verbündeten der USA über die Dokumente des amerikanischen Geheimdienstes, die mittlerweile auf den Seiten der Plattform Wikileaks allen Internetnutzern zur Verfügung stehen. Doch wichtig ist ja nicht, wie die US-Diplomaten über die deutsche Bundesregierung denken, ob Angela Merkel nun als „Teflon-Kanzlerin“ bezeichnet, Außenminister Guido Westerwelle mit „he is no Genscher“ beschrieben oder dem bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer ein begrenzter Horizont bescheinigt wird. Die Frage ist: welche Folgen hat das tatsächlich für die Diplomatie? Wird das die US-amerikanischen Diplomaten in ernsthaften Probleme bringen? Und erkennen wir an diesem Vorfall auch eine Verschiebung bisheriger diplomatischer Gepflogenheiten?
Darüber sprechen wir mit Friederich Mielke. Er hat die Akademie für Publizistik geleitet, war lange am Amerika Haus in Hamburg gearbeitet hat und sich intensiv mit den deutsch-amerikanischen Beziehungen beschäftigt.