Krise der FDP
Letztes Jahr flog die FDP aus drei Landtagen (Sachsen, Thüringen und Brandenburg), 2013 auch noch aus dem Bundestag raus. Aktuell dümpelt sie laut Deutschland-Trend bei einer Zustimmung von circa zwei Prozent der Befragten herum. Die FDP trotz ehrenswerter Historie scheint im aktuellen Parteiensystem ausgedient zu haben. Der Abgesang findet schon lange statt und die Krise nimmt kein Ende.
In den Medien werden vor allem die KandidatInnen für die Bürgerschaftswahlen in Hamburg, Katja Suding, und Bremen, Lencke Steiner, als mögliche HeilsbringerInnen gefeiert. Doch ob sie wirklich eine Erlösung bringen können, bleibt offen. Auf dem Dreikönigstreffen in Stuttgart ist es noch Aufgabe der Männer, vornehmlich des Parteichefs Lindner, das aufgelaufene Schiff zu retten.
Der Anschein eines Kurswechsels?
Die Freien Demokraten entfernen das „liberal“ aus dem Namen und führen Magenta als neue Parteifarbe ein. Ein stärkerer wirtschaftsliberaler Kurs soll her. Lindner ruft die „Bildungsrevolution“ aus – wirklich neue Konzepte aber gibt es da vorerst keine. Die Abgrenzung zu PEGIDA und AfD wird stark betont. dch vielen kommt es so vor, als geschehe all das, ohne wirklich die neue, eigene Nische zu finden.
Sind alte sozialliberale Werte in einer modernen Gesellschaft, die in einen Überwachungsstaat zu kippen droht, nicht mehr von Bedeutung? Wird die FDP noch gebraucht?
Über die Neuausrichtung der FDP mit Hinblick auf das heutige Dreikönigstreffen in Stuttgart spricht Christian Bollert mit einem, wenn man so will, FDP`ler der alten Schule: dem ehemaligen Bundesinnenminister Gerhart Baum.