Hugo Chávez war 14 Jahre lang Staatspräsident Venezuelas und ein Mann, den viele Menschen im Land liebten. Seit einem Jahr ist Chávez nun tot und sein Nachfolger Nicolás Maduro versucht vergeblich in seine Fußstapfen zu treten.
Seit beinahe vier Wochen protestieren Teile der Bevölkerung in der Hauptstadt Caracas gegen die chavistische Regierung. Sie machen sie für die miserable wirtschaftliche Lage verantwortlich. Die Gespräche zwischen Opposition und Maduro lassen zu wünschen übrig. Zumal sich die Opposition derzeit auch spaltet. Doch wieso protestiert die Bevölkerung erst jetzt?
Stecken die USA dahinter?
Fest steht: es kann nicht so weitergehen wie bisher. Die populistischen und emotional geladenen Parolen Maduros reichen nicht aus, um den Staat wieder auf die Beine zu stellen. Die Regierung muss umdenken und einen neuen Ansatz in der Wirtschaft schaffen, sonst wird es bald noch weniger Grundversorgung geben als bisher.
Peter Birle ist Politikwissenschaftler und setzt sich am Ibero-Amerikanischen Institut mit der Außenpolitik Lateinamerikas auseinander. Wir haben mit ihm über die derzeitige Lage in Venezuela gesprochen.
Wenn es Maduro nicht gelingt, die wirtschaftliche Krise in irgendeiner Form in den Griff zu bekommen, dann sehe ich nicht, dass er selbst noch sehr lange die führende Rolle innerhalb des Chavismus spielen kann. – Peter Birle