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Nach über 20 Jahren Streit gibt es eine Einigung über die Bodenschätze im Kaspischen Meer. Foto: Mladen Antonov | AFP
Bild: Mladen Antonov | AFP

Einigung um Kaspisches Meer erzielt

Wem gehört das Öl?

Kaspisches Meer: Ist es ein See oder ein Meer? Diese skurrile Frage entscheidet über die Verteilung seiner wertvollen Bodenschätze.

Streit um Bodenschätze im Kaspischen Meer

Das Kaspische Meer und sein Status sind seit über 20 Jahren großer politischer Streitpunkt. Ist es ein See oder ein Meer? Geht es den Anrainerstaaten wirklich um die exakte Bezeichnung des Gewässers? Wohl eher nicht. Viel mehr geht es um die wertvollen Bodenschätze: Erdöl und Gas.

Eine Entscheidung ist seit vielen Jahren überfällig. Staatsoberhäupter von Russland, Iran, Aserbaidschan, Kasachstan und Turkmenistan haben sich zu diesem Zweck in der kasachischen Stadt Aktau getroffen und endlich eine Einigung erzielt. Zumindest teilweise.

See, Meer oder …?

Denn eine leichte Definitionsfrage ist es nicht. Das leicht salzige Wasser und die Größe des Gewässers spricht für die Kategorie Meer. Diese Einstufung hätte eine Teilung des Gewässers anhand der Landesgrenzen bedeutet. Davon wollte vor allem Kasachstan profitieren.

Andererseits hat das kaspische Meer aber keine direkte Verbindung zu den Weltmeeren und kann daher ebenso als See definiert werden. Ein See würde in gleichen Anteilen an die Anrainerstaaten vergeben werden. Auf diese Einstufung hatte vor allem der Iran gehofft. Statt auf See oder Meer, einigten sich die Staaten dann aber auf eine neue Mischform.

Russland sträubt sich gegen neue Pipeline

Die Einigung auf eine Definition gilt nach den langen Verhandlungen als ein Erfolg. Dennoch bleiben wichtige Fragen ungeklärt:

Die Frage nach dem Meeresboden und der Pipeline ist nach wie vor offen. Daher ist im Grunde genommen die Headline dieses Gipfeltreffens, dass hier eine Lösung gefunden wurde, falsch. – Marcus Bensmann, Journalist bei correctiv und ehemaliger Auslandskorrespondent in der Kaspischen Region

Tatsächlich stellen sich nach dieser Einigung viele neue Fragen bezüglich der Handelsrouten und Militärpräsenzen der einzelnen Staaten.

Marcus Bensmann - war früher als Auslandskorrespondent in der Kaspischen Region unterwegs und arbeitet nun bei correctiv.

war früher als Auslandskorrespondent in der Kaspischen Region unterwegs und arbeitet nun bei correctiv.
Russland ist natürlich der militärisch stärkste Player in der Region, aber das Kaspische Meer hat das Potential das Handelsmonopol Russlands zu brechen, denn hier geht die Route an Russland vorbei nach Europa.Marcus Bensmann

Was die Einstufung des Kaspischen Meers für die Region bedeutet und welche Interessen Russland in dieser Region hat, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Marcus Bensmann von correctiv gesprochen.

Einigung am Kaspischen Meer 05:52

Redaktion: Valérie Eiseler

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