Leistungssport in Deutschland
Heute ist im Bundestag erstmals der Entwurf eines Anti-Doping-Gesetzes diskutiert worden. Und schon bevor die Lesung stattgefunden hat, ist der Gesetzesentwurf kritisiert worden. Viele Leistungssportler sowie der Deutsche Olympische Sportverbund (DOSB) haben sich negativ zu dem Anti-Doping-Gesetz geäußert. Sie kritisieren, dass das Anti-Doping-Gesetz bereits den Besitz von Doping-Substanzen als Straftat wertet.
Der Besitz von Doping ist strafbar
Sollte das Gesetz beschlossen und umgesetzt werden, würde der Besitz von Dopingmitteln sowie Selbstdoping mit Haftstrafen von bis zu drei Jahren bestraft werden. Einige Sportler wie der Diskuswerfer Robert Harting fürchten, damit schneller Opfer von Manipulationen durch Konkurrenten werden zu können.
Bundesjustizminister Heiko Maas unterstützt den Gesetzesentwurf und erkennt in diesem ein neues Kapitel im Kampf gegen Doping. Jedoch verweist er darauf, dass der Dopingvorsatz für den Nachweis einer strafbaren Handlung erbracht werden muss. Der Dopingexperte und Wissenschaftler am Institut für biomedizinische und pharmazeutische Forschung, Fritz Sörgel, sieht das grundsätzliche Problem der Doping-Debatte in der Überbedeutung von Ruhm und Geld in der Welt des Leistungssports.
Im Leistungssport müsste eine ganz neue Mentalität eintreten, die bisher noch in keinem Land der Erde verwirklicht ist. – Fritz Sörgel, Dopingexperte
Wie weit darf die Gesetzgebung gehen?
Am 17. Juni 2015 wird der Gesetzesentwurf dann in einer öffentlichen Anhörung des Sportausschusses diskutiert. Einige Sportler und Verbände verweisen auf Sorgen und Fragen. Inwieweit diese angebracht sind und das neue Gesetz dazu beitragen kann, Dopingfälle zu verhindern, hat detektor.fm-Moderatorin Jennifer Stange Fritz Sörgel gefragt. Er ist Dopingexperte und Wissenschaftler am Institut für biomedizinische und pharmazeutische Forschung.
Redaktion: Hannah Ziegler